Épisodes

  • »Die späten Tage« von Natascha Wodin
    Dec 3 2025

    Die 80jährige Natascha Wodin blickt auf ihr Leben zurück und begegnet den körperlichen und seelischen Herausforderungen des Alterns. Im Zentrum steht ihre späte Liebe zu Friedrich, einem ebenfalls alten, schwer kranken Mann, dessen Nächte von Schmerzen, Müdigkeit und der Nähe zum Tod geprägt sind. Die Beziehung der beiden ist von Nähe und Fremdheit zugleich bestimmt, getragen von Zärtlichkeit, Angst und gegenseitiger Verletzlichkeit. Während die Erzählerin den Alltag des Alters mit schonungsloser Klarheit beschreibt, verwebt sie ihre Beobachtungen mit Erinnerungen, Reflexionen und der Frage nach Würde und Sinn am Ende des Lebens. Das Buch ist ein leiser, poetischer Blick auf Vergänglichkeit und auf die Möglichkeit, selbst im letzten Lebensabschnitt noch einmal Liebe zu finden.

    Valerie Springer: „Zärtlich, unbeschönigt, wahr.“

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    5 min
  • »Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser« von Ernst H. Gombrich
    Nov 26 2025

    Ernst H. Gombrichs Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser ist ein Kinderbuch von 1935, das sich wohltuend von heutigen Formaten unterscheidet: erzählerisch, geduldig und voller Zuneigung zum Stoff. Auf rund 300 Seiten spannt Gombrich den Bogen von der Entstehung des Sonnensystems über frühe Hochkulturen bis zum Ersten Weltkrieg. Er verzahnt große geschichtliche Entwicklungen mit kleinen, lebendigen Episoden, die Zeiten und Figuren nahbar machen. Das Buch wurde international ein Erfolg, bevor die Nationalsozialisten es wegen seines pazifistischen Tons verboten. Später vielfach aktualisiert, gilt es bis heute als Meisterstück klarer, zugänglicher Geschichtsvermittlung.

    Valerie Springer: „Klar, warmherzig, zeitlos.“

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    5 min
  • Sondersendung zum "Tag gegen Gewalt an Frauen" am 25. November
    Nov 24 2025

    Valerie Springer erzählt von Krishna, Magdalena und Elena. Drei Frauen, drei Leben, drei Formen von Gewalt, sichtbar und unsichtbar, körperlich, psychisch und digital.

    Es sind keine Sensationsgeschichten, sondern Alltagsrealitäten, wie sie überall passieren können. Der Beitrag zeigt, wie leise Gewalt beginnen kann, wie schwer sie zu erkennen ist, und wie viel Mut es braucht, sie zu beenden. Und er macht deutlich: Jede Frau, die Hilfe bekommt, verändert die Zukunft.

    Wenn ihr selbst betroffen seid oder jemanden kennt, der Hilfe braucht: Die österreichweite Frauenhelpline 0800 222 555 ist rund um die Uhr erreichbar, anonym und kostenlos. Auch online ist Hilfe möglich: https://haltdergewalt.at/ bietet anonyme Chatberatung.

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    25 min
  • »Spiegelschrift«, Roman von Susanne Ayoub
    Nov 19 2025

    Anna flüchtet sich seit ihrer Kindheit vor dem Spiegel in fremde Leben, um der Enge ihres Alltags mit ihrer psychisch kranken Mutter zu entkommen. Als Schauspielerin führt sie diese erlernte Rolle fort und hält ihre wahre Vergangenheit verborgen. Nach ihrem Durchbruch als TV-Kommissarin erhält sie anonyme, bedrohliche Briefe, die auf ein altes Geheimnis anspielen. Gleichzeitig taucht ihr Jugendfreund Mario wieder auf – der Einzige, der weiß, was damals geschah. Als weitere Menschen aus jener Zeit in Annas Leben zurückkehren, muss sie sich der Frage stellen, wer sie verfolgt und was wirklich ans Licht kommen soll.

    Valerie Springer: „Psychologisch, atmosphärisch, spannungsgeladen.“

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    5 min
  • BOOK SHOT am Donnerstag, 13 November um 10 Uhr: »Sprechen über Gott. Ein Dialog mit Simone Weil«, Essay von Byung-Chul Han
    Nov 12 2025

    Simone Weil gilt als eine der klarsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts, deren Gedanken inmitten heutiger Krisen neue Orientierung bieten. Der Philosoph Byung-Chul Han führt in seinem Essay in ihr Denken ein und zeigt, wie sie eine Wirklichkeit jenseits von Konsum, Leistung und ständigem Funktionieren eröffnet. Für Weil entsteht Sinn nicht durch Erfolg oder Produktion, sondern durch Loslassen, Stille und die Hinwendung zum Wesentlichen und zum Göttlichen. Ihre Spiritualität versteht Gott nicht als Wesen, sondern als Erfahrung von Tiefe – als seltene Momente innerer Ruhe, die spürbar machen, dass Leben mehr ist als Verbrauch. Han zeigt, dass ihre Gedanken zu mehr Frieden, Tiefe und Schönheit führen könnten, wenn wir uns von ihnen inspirieren lassen.

    Valerie Springer: "klar. poetisch. kompromisslos."

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    5 min
  • »Die Poesie des Buchhalters«, Roman von Ulrike Damm
    Nov 5 2025

    Der Buchhalter Justus hat einen Umschlag an sich genommen, der für Rose bestimmt war. Bei Rose wohnt er zur Miete. Jetzt plagt ihn sein Gewissen. Und sein Leben ändert sich! Vermutungen, Zweifel und Nachforschungen, die er zunächst auf Roses Leben bezieht, übertragen sich bald unmerklich auf sein eigenes. Dieser Wandel kommt Justus durchaus gelegen. Es ist der Gegenentwurf zu seinem bisher schwunglosen Leben.

    Valerie Springer: “Witzig, wach, wortstark.”

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    5 min
  • »Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben«, Roman von Anika Decker
    Oct 29 2025

    Der Roman erzählt von Nina, einer Frau kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag, geschieden und Mutter zweier Kinder. Sie ringt mit den Veränderungen ihres Lebens, den Zeichen des Älterwerdens und der Tatsache, dass ihr Ex-Mann mit einer jüngeren Influencerin zusammenlebt. Als sie sich in den zwanzig Jahre jüngeren David verliebt, gerät ihr ohnehin fragiles Gleichgewicht ins Wanken. Die Autorin verbindet Themen wie Familie, weibliche Selbstbehauptung, gesellschaftliche Erwartungen und Liebe jenseits von Altersnormen. Neben der Liebesgeschichte behandelt der Roman auch Verlust, Geschlechterrollen und MeToo. Im Verlauf weicht der anfängliche Witz ernsteren Tönen, bis hin zu Darstellungen von Gewalt gegen Frauen.

    Valerie Springer: „Angenehm zu lesen, direkt, ehrlich.“

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    5 min
  • »Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten« Roman von Anna Maschik
    Oct 22 2025

    Anna Maschik erzählt in ihrem Debütroman die Geschichte einer norddeutschen Bauernfamilie über vier Generationen hinweg – von der Urgroßmutter Henrike, die Anfang des 20. Jahrhunderts Verantwortung für Hof und Familie übernimmt, bis zur jungen Erzählerin Alma, die die Erinnerungen der Ahnen zusammenträgt. In kurzen, mosaikartigen Kapiteln entfaltet sich ein vielschichtiges Bild von Krieg, Entbehrung, Neuanfang und familiären Spannungen. Maschik verbindet reale historische Ereignisse mit symbolhaften Momenten und zeigt, wie die Vergangenheit in der Gegenwart fortwirkt. Der Roman ist für den Österreichischen Debütbuchpreis 2025 nominiert.

    Valerie Springer: „Karg, poetisch, kraftvoll.“

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    5 min