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Die Symptome der Borderline Störung #1

Die Symptome der Borderline Störung #1

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In dieser Folge unseres Podcasts widmen wir uns den Symptomen der Borderline-Störung – und damit einem der zentralen Themen, wenn es darum geht, das Erleben und die Herausforderungen betroffener Menschen wirklich zu verstehen. Ein Begriff zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Schilderungen: Instabilität.

Borderline-Betroffene erleben diese Instabilität nahezu in allen Lebensbereichen:

  • Identität: Wer bin ich? Was macht mich aus? Was interessiert mich? – Diese Fragen lassen sich oft nicht stabil beantworten. Vorlieben, Interessen und Selbstbilder wechseln, ohne dass ein verlässlicher Kern entsteht.

  • Affekte und Emotionen: Gefühle schlagen schnell um und sind extrem intensiv. Wut oder Angst werden nicht als Teil des Erlebens empfunden, sondern nehmen den ganzen Menschen ein – man ist die Wut, man ist die Angst.

  • Beziehungen: Kontakte und Partnerschaften sind geprägt von Nähe-Distanz-Schwankungen. Die Angst, verlassen zu werden, führt zu On-Off-Beziehungen, zu klammerndem Verhalten oder vorsorglichem Rückzug – ein Teufelskreis, der Beziehungen enorm belastet.

  • Alltag und Lebenswege: Viele Betroffene tun sich schwer, einen stabilen Tagesrhythmus aufrechtzuerhalten oder kontinuierlich Schule, Ausbildung oder Beruf zu verfolgen. Auch Schlaf-Wach-Rhythmen sind oft gestört.

Hinzu kommt die Dysregulation der Impulse: Starke Emotionen lassen sich schwer kontrollieren. Wut kann so überwältigend sein, dass sie in Selbstverletzungen, Suizidgedanken oder riskantem Verhalten mündet. Andere flüchten aus Situationen, obwohl sie Nähe und Bindung gleichzeitig verzweifelt suchen. Dieses ständige Schwanken zwischen gegensätzlichen Bedürfnissen verstärkt das innere Chaos.

All das führt dazu, dass die Borderline-Störung fast alle Lebensbereiche beeinträchtigt: private Beziehungen, schulische und berufliche Entwicklung, soziale Kontakte und nicht zuletzt das Verhältnis zu sich selbst. Für Betroffene fühlt es sich häufig so an, als würde ihnen „der Boden unter den Füßen weggezogen“.

In dieser Episode erklärt Dr. Murafi, wie sich diese Symptomvielfalt zeigt, warum sie für Betroffene und ihr Umfeld so belastend ist und weshalb es wichtig ist, genau hinzuschauen – ohne vorschnelle Urteile oder Stigmatisierungen. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis zu schaffen und Wege aufzuzeigen, wie trotz der Schwere der Erkrankung Lebensperspektiven und Stabilität entstehen können.

Wenn ihr selbst betroffen seid, Angehörige kennt oder euch fachlich für das Thema interessiert: Hört rein, teilt eure Gedanken und Fragen und vergesst nicht – vor jedem „Erzähl mal“ kommt ein „Ich hör mal“.

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