
Frühe Resonanz und das Risiko einer Borderline-Störung
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Wie entsteht eine Borderline-Störung – und warum spielen die ersten 20 bis 24 Lebensmonate eine so entscheidende Rolle?
In dieser Episode von Erzähl mal geht Dr. Murafi auf einen besonders sensiblen Bereich der frühen Entwicklung ein: die Bedeutung von emotionaler Resonanz zwischen Eltern und Kind – und was passiert, wenn sie ausbleibt.
Kinder kommen physiologisch betrachtet als „Frühgeburten“ zur Welt und sind in den ersten Lebensmonaten vollständig darauf angewiesen, dass ihre Bezugspersonen ihre Signale wahrnehmen, deuten und in eine emotionale Sprache übersetzen. Diese Resonanz hilft dem Kind zu verstehen: Was fühle ich? Wer bin ich? Wie kann ich mich beruhigen?
Doch was geschieht, wenn diese Resonanz nicht in ausreichendem Maß entsteht?
Dr. Murafi zeigt auf, dass es nicht um Schuld geht, sondern um äußere und innere Umstände, die Eltern daran hindern können, auf ihr Kind einzugehen – zum Beispiel:
eine postpartale Depression, die die Feinfühligkeit und Zuwendung einschränkt,
schwere psychiatrische Erkrankungen wie Schizophrenie, Suchterkrankungen oder Persönlichkeitsstörungen,
frühe körperliche Erkrankungen des Kindes selbst, die lange Krankenhausaufenthalte oder Intensivpflichtigkeit erfordern und dadurch Resonanzphasen verhindern,
oder auch medizinische Komplikationen wie unerkannte Hirnblutungen, die das Kind in einen reduzierten Reaktionszustand versetzen.
Bleibt in dieser Zeit die notwendige Resonanz aus, kann das Gehirn – insbesondere der Hippocampus, eine zentrale Struktur für Emotions- und Impulsregulation – nicht ausreichend reifen. Die Folge: ein erhöhtes Risiko, dass sich eine Borderline-Störung entwickelt.
Besonders tragisch: Diese fehlende Resonanz lässt sich später nicht nachholen. Auch gut gemeinte Versuche, „Liebe heilt alles“, können überfordernd wirken – sogar positive Zuwendung kann als Überstimulation erlebt werden und dieselben Reaktionen hervorrufen wie negative Erfahrungen: Selbstverletzung, Suizidalität oder massive emotionale Krisen.
👉 In dieser Episode lernst du:
warum frühe Resonanz so grundlegend für die psychische Stabilität ist,
welche Risikofaktoren die Entwicklung einer Borderline-Störung begünstigen,
und warum Betroffene auf Beziehungsangebote oft so ambivalent reagieren.
🎙️ Dr. Murafi erklärt, warum es so wichtig ist, diese Zusammenhänge ohne Schuldzuschreibung zu verstehen – um Betroffene nicht falsch einzuordnen, sondern fachlich fundiert und langfristig stabil begleiten zu können.