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Description

In einer komplizierten Welt wünschen sich viele einfache Antworten. Die gibt es aber nicht. Wenn man als Christ, die Welt besser machen will, muss man die richtigen Fragen stellen. Das tut Pfarrer, Moderator und Kolumnist Günter Mahler in seinem täglichen KolumnenPodcast! www.podcast-eins.de

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Épisodes
  • Die Arbeit geht ins Ausland
    Oct 2 2025

    251002PC Alle hauen ab

    Mensch Mahler am 02.10.2025


    Am letzten Wochenende bin ich mit einer Gruppe in den Bergen gewesen. Wir sind gewandert und haben uns gut unterhalten. Es waren einige Mitarbeitende der Weltfirma Bosch dabei. Bosch hat angekündigt, dass 22.000 Stellen in Deutschland abgebaut werden. Aber nicht deshalb, weil sie nicht mehr gebraucht werden. Nein, die Stellen werden 1:1 wieder vergeben – in Portugal, in Ungarn, in Bulgarien, in Malaysia. Sozialverträglich sollen sie aussteigen in Deutschland. Aber: die Stellen sind erstmal weg. Auch die nachfolgende Generation. Viele der Kinder meiner Freundinnen studieren Ingenieurswesen, IT, BWL, Mechatronik.

    Warum ist das so, dass man in Deutschland nicht mehr konkurrenzfähig produzieren kann? Der Standort ist schlicht zu teuer. Die Energiepreise sind nicht mehr zu bezahlen. Die Lohnkosten, die Umweltauflagen – keine Chance auf dem Weltmarkt. BMW baut sein neues Flaggschiff, den elektrischen iX3 in Ungarn. Warum? Die Ungarn bieten Konditionen, die ihresgleichen suchen. Energie? Russisches Erdgas. Konkurrenzlos billig.

    Die Politik gelobt Besserung. Ein Schub soll in die deutsche Wirtschaft kommen. Diese Woche wieder mal O-Ton Kanzler März. Passiert ist bisher nichts. Kein Bürokratieabbau, keine Steuererleichterungen – keine Anreize für die Firmen, in Deutschland zu produzieren.

    Nächstes Beispiel: Mein Schwiegersohn ist Geschäftsführer einer Fabrik für Spezialbohrer. Die werden zum Beispiel für Zylinderköpfe von Verbrennermotoren gebraucht. Die Diskussion um ein Ende der Verbrenner ab 2025 hat die Branche und die Käufer tief verunsichert. Steckengeblieben ist die Energiewende. Jetzt wieder Salto rückwärts …

    Es muss endlich ein Plan her, der eine längere Halbwertzeit hat als bis zum nächsten Wahlkampf. Deutschland muss wieder in die Erfolgsspur zurück. Richtig Geld verdient derzeit nur Rheinmetall. Wir brauchen Waffen, koste es was es wolle. Und die Arbeitsplätze im Land werden outgesourct. Die Wut wächst. Und treibt die arbeitende Bevölkerung den Radikalen in die Arme.

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    2 min
  • Im Rausch
    Oct 1 2025

    251001PC Im Rausch

    Mensch Mahler am 01.10.2025


    Zwei Ertrinkende klammern sich aneinander. Wir sind in Berlin. Die junge Fotoreporterin Katja ist vor Ort, als die Polizei eine Sozialwohnung räumt. Es kommt zum Handgemenge, weil die Ordnungshüter nicht wollen, dass jemand zuguckt. Katja trägt eine Schramme an der Schläfe davon. Aber sie hat ihre Bilder und ihre Story. Stolz präsentiert sie alles ihrem Arbeitgeber, der Zeitung »facts and faces«. Um tags darauf zu erfahren, dass das Stück nicht erscheinen wird. Die Wohnungsbaugesellschaft, die jene von Katja angeprangerten gewaltsamen Entmietungen betreibt, ist der potenteste Anzeigenkunde von »facts and faces«.

    Der Film erzählt den Schlingerkurs, den Heldin Katja - wunderbar gespielt von Friederike Becht - zwischen Rückfall, Einsicht, Therapie und erneutem Rückfall in die Sucht fährt.

    Filmische Erzählungen über die Macht des Alkohols hat es immer wieder gegeben. Was diesen Film besonders macht, ist die Dramaturgie, mit der die helle Welt der Arbeit, der Leistung, des Kampfes um Gerechtigkeit und der Sehnsucht nach Normalität sowie die dunkle Zone der Verführung, des Suffs, des Bewusstseinsverlustes und die Sehnsucht nach dem Versinken im Rausch so gegeneinander geschnitten werden, dass die Spannung stetig bis zur Schwererträglichkeit steigt.

    Friederike Becht ist eine wunderbare Katja: Scheinbar unbeschwert, gern etwas schelmisch, schaut sie in die Welt, um im nächsten Augenblick eine Verzweiflung herzuzeigen, die für sie durch nichts anderes zu besiegen ist als durch Hochprozentiges.

    Im Rausch des Problemfilms, in dem stets ein erhobener Zeigefinger droht und sich das Publikum den abhängigen »Schwächlingen« überlegen fühlen darf, versinkt der Film nie. Er bleibt thematisch in einer wohltuenden moralischen Distanz und erreicht bei den Figuren eine ebenso wohltuende psychologische Nähe.

    Wenn sie den Film vorgestern nicht im ZDF gesehen haben – die Mediathek hält ihn für sie bereit: Im Rausch. Prädikat besonders wertvoll.

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    2 min
  • wake me up when September ends
    Sep 30 2025

    250930PC When September ends

    Mensch Mahler am 30.09.2025


    Musikbett


    Billie Joe Armstrong, der Frontmann von Green Day war 10 Jahre alt, als sein Vater im September 1982 starb. Am Tag der Beerdigung weinte Billie und sagte zu seiner Mutter: „Weck mich auf, wenn der September vorbei ist". „Wake me up, when September Ends“ - diese Aussage gab dem Song seinen Titel und symbolisiert seinen Wunsch, den schmerzhaften Monat und die damit verbundenen Erinnerungen zu überwinden.

    Hook 1

    Für uns ist der September auch ein Alptraummonat. Im September 2020 haben wir unsere Tochter verloren. Ihre drei Söhne, 17, 11 und 5 Jahre alt, fielen mit uns, den Großeltern, in tiefe Verzweiflung. Die Welt hörte sich auf zu drehen – wir wollten uns alle verkriechen und warten, bis der September – dieser Horrormonat – endgültig vorbei ist.

    Dieser Song begleitet uns jedes Jahr durch den September. Er steht für uns als Symbol für die Hoffnung, dass irgendwann aller Horror, aller Schmerz und aller Verlust einmal vorbei sein wird. Das Ende des Septembers – das ist für uns die Hoffnung auf ein Paradies, in dem wir alle wieder vereint sein werden.

    Hook 2

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    7 min
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