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Page de couverture de UGHW: Fake News

UGHW: Fake News

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Im Krieg ist die Wahrheit bekanntlich das erste Opfer. Und da draußen ist immer Krieg. Medienkrieg, Krieg der Systeme und der Kampf um die Meinungshoheit. Die Ente, den Hoax, die Fakenews gab es schon lange, bevor wieder sie so in Mode gekommen sind wie heute. „Der Bericht über meinen Tod wurde stark übertrieben.“ Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain äußerte diesen Satz im Jahr 1897, nachdem Berichte über seinen Tod kursierten. Im Allgemeinen müssen wir zwischen Verschwörungserzählungen, gezielter Falschinformation und sprachlichen Verirrungen unterscheiden. Verschwörungserzählungen sind so alt wie die Menschheit. Bis heute wollen wir ja auch nicht immer die ganze Wahrheit hören, denn ein Teil der Antwort könnte die Bevölkerung beunruhigen. Und wenn man schon keine Lösung hat, hilft es doch sehr, wenn man Schuldige benennen kann. Brunnenvergifter, „die da oben“ oder „die da drüben“. 1950 wurde die DDR von einer Kartoffelkäferplage biblischen Ausmaßes getroffen. Als streng atheistisches Land fiel die historisch erprobte Schuldzuweisung der Gottesstrafe leider weg. Hexen waren auch gerade nicht greifbar. Man hätte also schlicht – und wahrheitsgemäß – die schlechte Vorbereitung auf die zu erwartenden Schädlinge erwähnen können oder aber zugeben müssen, dass die wenigen Pflanzenschutzmittel zumeist an den großen Bruder im Osten abgegeben werden mussten. Aber warum? Es waren „Amikäfer“ – Millionen von „Amikäfern!“ So stand es wochenlang im Neuen Deutschland. Das war zwar logistisch und biologisch Unsinn. Aber jemand anders hatte Schuld und man selbst musste nichts tun. Ganz anders die klassische Falschmeldung, die Ente. Dabei handelt es sich zumeist um schlampige Recherche, Wollen statt Wissen oder zu viel Meinung bei zu wenig Ahnung. Auf jeden Fall geht es um Aufmerksamkeit und Auflage. Seit viele Jahren ist die Bild dafür fast täglich ein verlässlicher Lieferant für Bonmots, Sprachverirrungen, verquere Meinungen, Halbwahrheiten und schlichtweg Lügen ist eine andere Zeitung. Unser Headline-Alltime-Favorite ist: „Ostzonensuppenwürfel machen Krebs.“ Dieses Frühwerk ist nicht zu toppen. Obwohl „Diese Affenhitze – Werden wir jetzt alle Afrikaner?“ oder „Lotto-Zahlen immer blöder“ ja auch nicht schlecht sind. Sportreporter haben bei Springers heißem Blatt grundsätzlich Narrenfreiheit: „Bundesliga-Hammer. 1. Tor mit Penis geschossen“ oder „Adios Diego. Dein Messi kriegt heut auf die Fressi.“ Bzw. „Litti, Wutti, Klinsi – Bumm, bumm, bumm!“ Was sagen die Schöpfer dieser Zeilen eigentlich ihren Kindern, wenn sie nach ihrem Beruf gefragt werden? Aber die Bild kann sich ändern. DDR wird nicht mehr „DDR“ geschrieben (seit etwa 1989), nackte Frauen sind nur noch mit Begründung auf der Titelseite und die Bild hat jetzt – zumindest online – eine Rubrik, in der sie eigene Fehler benennt und korrigiert. Das ist wirklich mutig! In Echtzeit kann man da Bild-Journalisten bei der Weigerung eines einfachen Faktenchecks z. B. durch dieses neuartige Google begleiten. Meldung für Meldung. Ganz anders als bei Insta ist das Scrollen ohne Reue. Anderes Thema. In den 1980er Jahren gab es für eine kurze Zeit den Versuch, eine Konkurrenzliga zur NFL zu etablieren. Darunter so lustige Namen wie Houston Gamblers oder Memphis Showboats. Nach zwei Jahren mit immer weniger Zuschauern und ohne Fernsehvertrag war dann der Kick wieder off. Dabei war der erfolgreichste Geschäftsmann aller Zeiten mit von der Partie: Donald J. Trump. Keine Verschwörung an dieser Stelle. Apropos Verschwörungstheorie und Football: 1871 verwüstete ein großer Brand weite Teile von Chicago. Die größte Katastrophe der Stadt. 130 Jahre nach dem Brand fanden die Eigentümer des lokalen Fußball-Anbieters, dass es eine gute Idee wäre, ihren Club zu „Ehren“ des Infernos Chicago Fire zu nennen. Warum nur? 38 Jahre vor 9/11 nannten die New Yorker ihr Team Jets. Just saying. Dies – und mehr – in Folge 35 von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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