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Page de couverture de Wie Geht`s?

Wie Geht`s?

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Eine der gefährlichsten Fragen unserer Zeit. Teile der Antwort könnten die Bevölkerung verunsichern. Eine ehrliche Antwort trägt womöglich mehr zur Spaltung bei als die alten Bruchlinien der Bundesrepublik: Geha oder Pelikan, Scout oder Amigo, Puma oder Adidas, Punk oder Popper. Später kam Nokia oder Siemens hinzu – keine Religion, aber fast Konfession. Liberale Geister konnten mit einem Nokia- oder Siemens-Nutzer reden – bis zum dritten Bier. Nichts stiftet mehr Gemeinschaftsgefühl als Ausgrenzung. Heute sind wir uns einig: Ost und West bekennen, uns geht es schlecht. Wer auf „Wie geht’s?“ mit „Gut!“ antwortet, darf das noch als Floskel durchgehen lassen. Zufriedenheit oder gar Glück wirkt verdächtig – oder Ratiopharm kickt gerade. Klar ist: Wir sind am Ende. Dieses Land ist am Tiefpunkt. Und dass wir weiter abrutschen, wird gerade geprüft – vielleicht vom Netzwerk Recherche, sicher aber von BILD, WeltN24 und NZZ. Wer zufrieden ist, ist schlecht informiert. Was hilft? Politpodcasts. Für den Einstieg: Sahra Wagenknecht – wohlig weh, aber nicht zu doll. Gregor Gysi macht gute Laune, das ist kontraproduktiv. Weg damit. Wer nachhaltig schlecht draufkommen will, hört Precht und Lanz. Sie kennen keine Lösung, aber fundieren das Problem und klären die Schuldfrage. Lanz hat dazu noch seine ZDF-Sendung, täglich. Das Switch-reloaded-Original war allerdings stärker. Hard Stuff: Ulf Poschardt. Eigentlich bräuchte es eine Trigger-Warnung. Wer am nächsten Tag eine Hochzeit hat oder das Bruttosozialprodukt steigern will, sollte ihn meiden. Ulfi, die semieloquente Atombombe der Meinungsfreiheit. MEGA heißt seine Dosis Zukunftsfeindlichkeit – „Make Economy Great Again“. Inhaltlich mager, sprachlich nah am POTUS. Schwarz / weiß. Pah! Nur schwarz. Auffällig: Vor allem Konservative sind schlecht gelaunt. Früher war das anders. Atomtod, Ozonloch, NATO-Doppelbeschluss, Waldsterben – das Ende der Welt lauerte links. Was wollten die Linken schon gegen Helmut Kohls geistig-moralische Wende ausrichten? Der Pfälzer Saumagen gegen den Hallenser Eierwerfer – ein Bild viriler Kraft! Bei den Grünen war Schlechtdraufsein Markenkern. Die SPD saß nach Schmidt führerlos auf der Rückbank des Mehr-Demokratie-Wagens. Also: Freie Fahrt für freie Bürger. Blühende Landschaften. Heute? Wer behauptet, die Sauerländer Tanne je lachen gesehen zu haben, glaubt auch an Nessi und Bigfoot. Früher war alles besser. Stellen wir uns die Wahlslogans CDU in der alten Bundesrepublik heute vor: „Wohlstand für alle“ (1957), „Mit Optimismus gegen Sozialismus“ (1980), „Sicher sozial und frei“ (1976). Geht, klemmt aber. Von „Black is beautiful“ (1980) oder „Weiter so, Deutschland!“ (1987) würde man abraten. Ganz schwierig wird es mit dem Claim von 2002: „Aufschwung beginnt mit den Köpfen.“ Dazu Fritze, Söder und Klingbeil – uuh. Aber wir wollen konstruktiv sein: Vorschlag zur Güte – „So wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben!“, „Alles mit dem Volk, alles durch das Volk, alles für das Volk!“ oder „Mein Arbeitsplatz – mein Kampfplatz für den Frieden!“ Credits gehen an die SED. Immer noch besser als „Von mir aus: Verbrenner-Aus-Aus“ oder „Hoch die Hände – Klimawende“. Wie dem auch sei: Wir hauen einen raus. Uns geht’s gut! Judge me. Dies – und vieles mehr – in der 39. Folge von: Ungefährliches Halbwissen – The Last Missing Podcast.
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