Épisodes

  • Rolle rückwärts
    Dec 18 2025
    Rolle rückwärts ist eine Folge über das Zurückgehen, ohne zurückzufallen. Über den Moment, in dem man merkt, dass Funktionieren kein Beweis für Richtigkeit ist und Lautsein keine Nähe schafft.Der Psychonaut blickt auf eine frühere Version seiner selbst: angepasst, fordernd, überzeugt davon, dass Begehren Besitz bedeute und Zugehörigkeit durch Rollen entsteht. Es ist eine schonungslose Selbstbefragung über Macht, Zustimmung, männliche Blindstellen und die bequemen Masken eines kapitalistischen Systems, das Nähe verspricht und Entfremdung liefert.Im Zentrum stehen Frauen nicht als Projektionsflächen, sondern als eigenständige, widersprüchliche Menschen. Es geht um Aufschreie als Signale, um Grenzen als Ausdruck von Würde, um Autonomie statt Verfügbarkeit. Und um das schmerzhafte Lernen, zuzuhören, ein Nein zu akzeptieren und Verantwortung zu übernehmen, auch wenn es unbequem ist.Diese Folge erzählt von einer leisen Transformation: vom Nehmen zum Tragen, vom Brüllen zum Fragen, vom Besitzdenken zur Begegnung. Kein moralischer Abschluss, sondern ein Anfang. Ehrlich, tastend, notwendig.
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    9 min
  • Der Messie
    Dec 11 2025
    In dieser Episode öffnet sich die Tür zu einer Wohnung, die längst zum eigenen Kosmos geworden ist. Ein Reich aus Kisten, Fragmenten und Fundstücken, das nicht nur bevölkert, sondern belebt wirkt. Unser Erzähler tastet sich durch ein Labyrinth aus Erinnerungsartefakten, das langsam ein Eigenleben entwickelt. Zwischen flüsternden Gegenständen, wachenden Schatten und einer wachsenden Nähe zwischen Mensch und Material stellt sich die Frage: Wo endet Sammeln, wo beginnt Verschmelzen? Eine Erkundung der inneren und äußeren Unordnung, die zugleich unheimlich, poetisch und verführerisch ist. Ein Tauchgang in die Psychologie des Hortens, erzählt aus der glimmenden Dunkelkammer eines Bewohners, der seinem Universum allmählich immer ähnlicher wird.
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    9 min
  • Zwischenton
    Dec 4 2025
    Zwischenton ist eine Folge zwischen Atemzug und Stille, zwischen Klang und Verstummen.Der Erzähler erwacht in einem Raum, der sich anfühlt wie ein Wartesaal der eigenen Vergangenheit. Musik – einst Lebenselixier – ist nur noch Erinnerung, Staub liegt auf den Dingen, die einmal Sinn stifteten. Alte Platten, eine verstummte Gitarre, das Echo eines Freundes, der einst da war: Alles ist noch da – und doch unerreichbar fern. Was bleibt, ist das Knacken zwischen den Liedern. Ein Dazwischen, das schmerzt.Auf der Straße versucht er, den Klang wiederzufinden. Zwischen fremden Blicken, fallenden Münzen und kaltem Asphalt wird die Welt zu einer Bühne ohne Publikum. Mit jedem Akkord, jedem Schritt durch die Nacht verschwimmen Realität und Erinnerung mehr. Die Musik wird zur Stimme der Dunkelheit – verführerisch, leise, gefährlich tröstlich.Zwischenton ist kein lauter Schrei, sondern ein Flüstern an der Grenze. Eine intensive, poetische Reise in Einsamkeit, Selbstverlust und die fragile Hoffnung, dass irgendwo, hinter all dem Rauschen, noch ein letzter echter Ton existiert.
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    10 min
  • Der Narzisst im Zeichen des Abschieds
    Nov 27 2025
    Ein Trauerzug im Herbst – und ein Mann, der den Tod seiner Mutter nicht nur erlebt, sondern inszeniert. Zwischen fallenden Blättern, feuchten Grabreden und ritualisierter Andacht entfaltet sich das Porträt eines Ichs, das den Verlust nicht durchfühlt, sondern kuratiert. Jede Träne wird zur Geste, jede Erinnerung zur Bühne, jeder Blick zur Bestätigung der eigenen Bedeutung.Diese Folge seziert mit präziser Sprache und bitterer Eleganz den Moment, in dem Trauer zur Performance wird und Abschied zur Selbsterhöhung. Der Erzähler bewegt sich durch Zeremonie, Gaststätte und Nacht wie durch Akte eines persönliches Dramas, in dem nicht die Verstorbene im Zentrum steht, sondern der, der zurückbleibt – als Denkmal seiner eigenen Empfindung.„Der Narzisst im Zeichen des Abschieds“ ist eine literarische Studie über Eitelkeit im Angesicht des Todes, über die Ästhetisierung von Schmerz und die stille Angst vor echter Nähe. Scharf beobachtet, beklemmend ehrlich, erschreckend menschlich.
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    14 min
  • Die Erfindung deiner Nähe
    Nov 20 2025
    In dieser neuen Folge von Psychonauts betreten wir ein Büro, das mehr ist als ein Arbeitsplatz: Es ist ein Labyrinth aus Neonlicht, Schuld und flackernden Erinnerungen. Ein erschöpfter Protagonist verliert sich in der Projektion einer jungen Kollegin – einer Figur, die zwischen Realität, Wunschbild und Wahn changiert.
    Je stärker sein Alltag zerbröckelt, desto mehr verschwimmt die Grenze zwischen Außenwelt und innerer Psychose. Was bleibt, ist ein Sog aus Verlangen, Reue und den geisterhaften Spuren eines Menschen, der vielleicht nie existiert hat.Eine poetisch-düstere Erkundung der menschlichen Abgründe: über Einsamkeit, illusionäre Nähe und den Moment, in dem die eigene Wahrnehmung beginnt, ein Eigenleben zu führen.
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    10 min
  • Der rote Faden
    Nov 13 2025
    Ein Mann auf der Suche nach Sinn, Halt und Erlösung – und das in einer Welt, die nur Bruchstücke zurückgibt. Er sucht nach dem roten Faden, der sein Leben zusammenhält: in Bars, in Körpern, in Drogen, in Glauben. Doch jedes Mal reißt das Garn, bis am Ende nur die Stille bleibt – und die Illusion einer Erkenntnis im Rausch.„Der rote Faden“ ist ein Monolog über Absturz und Sehnsucht, über Selbsttäuschung und die trügerische Wärme des Lichts am Ende des Tunnels. Eine Reise durch Einsamkeit, Scham, Glaube und Selbstzerstörung – erzählt in der Stimme eines Menschen, der alles verloren hat, nur um endlich zu verstehen, dass der Sinn vielleicht nie da war.Ein Stück über das Menschsein – roh, poetisch, schmerzhaft ehrlich.
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    9 min
  • Steril
    Nov 6 2025
    Sauberkeit als Religion. Kontrolle als letzter Halt.
    In Steril tauchen wir ein in die Gedankenwelt eines Menschen, der sich vollständig von der Außenwelt isoliert hat – aus Angst vor Keimen, Gerüchen, Berührung, Leben. Worte sind für ihn Infektionen, Menschen bloße Träger von Schmutz. Seine Wohnung ist sein Tempel der Reinheit – und langsam auch sein Körper, seine Welt, sein Gefängnis.Was als Versuch beginnt, Ordnung zu schaffen, verwandelt sich in eine fiebrige Halluzination aus Desinfektionsmittel, flackerndem Neonlicht und den blauen Augen alter Porzellanpuppen. Zwischen Waschritualen, sterilen Oberflächen und flüsternden Wänden kippt die Wahrnehmung.
    Ist das, was er hört, real – oder das Echo seiner eigenen Angst?
    Wie viel Kontrolle kann ein Mensch ertragen, bevor er sich selbst darin verliert?Steril ist eine psychologisch dichte Erzählung über Reinheitswahn, Einsamkeit und die fragile Grenze zwischen Schutz und Selbstzerstörung. Ein leiser, eindringlicher Horror, der dort beginnt, wo das Chaos endet: in vollkommener Ordnung.
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    12 min
  • Honigtopf
    Oct 30 2025
    Ein Bildschirm. Ein Gesicht. Ein Blick, der zu tief geht.
    In Honigtopf wird das Zimmer zum Labor des Wahns – die Grenze zwischen Realität und Projektion löst sich auf. Eine digitale Gestalt erwacht zum Leben, und mit jedem Flimmern verliert der Erzähler ein Stück von sich selbst. Zwischen Begehren, Wahn und fiebriger Selbstbeobachtung entsteht eine surreale Spirale: Wer schaut hier eigentlich wen an?
    Eine hypnotische Episode über Einsamkeit, Obsession und die gefährliche Verführung durch das eigene Spiegelbild im digitalen Rausch.
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    13 min