Épisodes

  • „Endlich verstanden werden“ – Stefanies Weg aus der Unsichtbarkeit
    Nov 14 2025

    Stefanie war erst sieben Jahre alt, als sie ihre erste Therapiebegann. Zuhause herrschte Chaos: Der Vater war heroinabhängig, die Mutter kaum interessiert. Schon früh zeigte Stefanie Verhaltensauffälligkeiten – Aggressionen, Wut, Hilflosigkeit.

    Mit acht Jahren verlor sie ihre Schwester. In der Schule wurde siedanach gemobbt. Lehrkräfte sahen weg, manchmal gaben sie ihr sogar die Schuld.Sogar ihre beste Freundin verbreitete falsche Gerüchte über sie.

    „Ich hätte mir gewünscht, dass jemand mal fragt, wie es mir geht“, sagt Stefanie heute.

    Sie ist überzeugt: Frühe Aufklärung über psychische Erkrankungen könnte helfen, Kinder und Jugendliche besser zu schützen – und Lehrkräfte zu sensibilisieren.

    Trotz allem kämpfte sie sich durch. Realschulabschluss geschafft, Ausbildung begonnen – doch die Angststörungen wurden zu stark. Erst Jahre später bekam sie endlich eine Diagnose: kombinierte Persönlichkeitsstörung.

    So schmerzhaft das war – für Stefanie war es auch eine Erleichterung.

    „Ich wusste endlich, warum ich so bin, wie ich bin.“

    Heute findet sie Halt in der AWO-Tagesstätte "Hoffnung", wo sie sichakzeptiert und respektiert fühlt.

    Sie sagt:

    „Ich komme wieder raus, ich werde als Mensch wahrgenommen. Das ist mein größter Gewinn.“

    Und sie macht anderen Mut:

    ✨ „Ihr seid nicht allein.Es gibt immer jemanden, der hilft. Hört nicht auf die, die euch nicht ernst nehmen – jeder Mensch ist es wert, geliebt zu werden.“ ✨

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    16 min
  • Lunu und der Kampf gegen die Unsichtbarkeit
    Nov 3 2025

    »Ich war 18, als mein Körper und mein Kopf einfach nicht mehr konnten.«

    So beginnt Lunu ihre Geschichte. Nach einem Nervenzusammenbruch kam sie in psychologische Behandlung – und erhielt später die Diagnosen Borderline und Schizophrenie.

    Doch das Schwerste war nicht die Krankheit selbst.

    Es waren die Vorurteile.

    Viele Menschen sahen sie plötzlich als „komisch“, „faul“ oder „nicht belastbar“. Manche Freund*innen wandten sich ab. »Einige hielten mich für dumm, nur, weil ich nicht arbeiten kann«, erzählt Lunu.

    Selbst ihre Eltern, die sich mit Büchern und Videos über ihre Erkrankunginformierten, konnten nie ganz verstehen, was in ihr passiert. »Wie auch?«, sagt sie leise. »Man sieht es ja nicht.«

    In den 1990er-Jahren war es nicht leicht, kompetente Ärzt*innen für psychische Erkrankungen zu finden. Trotzdem erlebte Lunu damals Menschen, die sie ernst nahmen und erklärten, was in ihrem Kopf vorgeht.

    Heute weiß sie: Borderline bedeutet extremes Schwarz-Weiß-Denken.

    »Entweder liebe ich oder ich hasse – meistens mich selbst.«

    Und bei Schizophrenie? »Ich höre manchmal Stimmen, rieche Dinge, die garnicht da sind. Wenn alles plötzlich nach Pfeffer schmeckt, weiß ich: Ein neuer Schub kommt.«

    In der AWO Tagesstätte „Hoffnung“ in Quedlinburg, die sie besucht, fühlt sie sich sicher.

    Sie lacht mit anderen, geht spazieren, spielt, redet. »Hier bin ich einfach ich«, sagt sie.

    Doch draußen ist das anders.

    »Viele Menschen haben noch immer Angst vor psychischen Erkrankungen – auch, weil Medien falsche Bilder vermitteln.«

    Lunu wünscht sich, dass mehr Menschen hinschauen, statt wegzusehen.

    Dass sie zuhören, statt zu urteilen.

    Denn Heilung bedeutet für sie nicht, dass alles verschwindet.

    Heilung bedeutet, mit sich selbst Frieden zu schließen. 💛

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    16 min
  • Beatrice – Ein Lebensweg durch Burnout, Depressionen und Stigmatisierung
    Sep 9 2025

    Beatrice hat lange Zeit alles für ihren Traumjob gegeben. Dadurch kam ihre Familie zu kurz, und ihr Ehemann konnte kein Verständnis dafür aufbringen. Die Belastungen führten zur Trennung. Vor rund 20 Jahren kam Burnout, später Angststörungen, Panikattacken und Zwangsstörungen hinzu. Eine bipolare Störung wurde ebenfalls diagnostiziert. Beatrice befand sich in stationärer psychiatrischer Behandlung, in die sie sich selbst begeben hatte.

    In der AWO-Tagesstätte „Hoffnung“ in Quedlinburg hatte Beatrice anfangs das Gefühl, dies sei die Endstation. Heute fühlt sie sich dort jedoch sehr wohl, geliebt, wertgeschätzt und endlich verstanden. »Psychisch erkrankte Menschen brauchen andere Menschen und dürfen nicht ausgeschlossen oder verurteilt werden«, lautet ihr Appell an alle. Außerdem wünscht sich Beatrice, dass »Arbeitgeber umfassend zu psychischen Erkrankungen geschult werden sollten, denn sie tragen eine große Mitverantwortung für ihre Angestellten.«

    Der AWO-Podcast „KopfNuss – Ich will gehört werden!“ wird gefördert durch Aktion Mensch.

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    23 min
  • Miras Weg zurück ins Leben
    Aug 7 2025

    Für viele Angehörige und Freunde kommt die Diagnose einer psychischen Erkrankung plötzlich und unerwartet. Dabeizeigen sich erste Symptome manchmal schon Jahre bevor die betroffene Person überhaupt in Behandlung geht.

    So war es auch bei Mira.

    Bereits in ihrer Jugend zeigte sie erste Auffälligkeiten. Diese wurden zunächst fälschlicherweise als Borderline-Störung diagnostiziert. Dennoch verlief das Leben der jungen Frau zunächst erfolgversprechend. Mira absolvierte eineAusbildung zur Heilerziehungspflegerin und schloss diese mit einer Note von 1,3 ab.

    Es folgten die Hochzeit, Kinder, Hausbau.

    Doch schon kurz darauf bekam das erhoffte Familienglück erste Risse: Der Ehemann war beruflich viel unterwegs und Mira stand mit Haushalt, Kindern und Beruf oft allein da. Daraus resultierte eine zunehmende Überforderung. Es kam zu Wahnvorstellungen, Ruhelosigkeit und Chaos in der Gefühlswelt der jungen Mutter. Auch Alkoholexzessen kamen dazu welche nicht selten mit Notarzteinsätzen und Psychiatrieeinweisungen endeten.

    Wie die AWO Mira dabei geholfen hat, aus dieser Abwärtsspirale heraus und auf den Weg zurück ins Leben zu finden, darüber haben wir mit Mira in dieser Folge von "KopfNuss - Ich will gehört werden", gesprochen.


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    23 min
  • Enny Von Hoven - AIDS ist kein Todesurteil / Teil 2
    Jul 11 2025

    Im ersten Teil über Enny Von Hoven haben wir über seineHIV-Erkrankung gesprochen und mit verbreiteten Vorurteilen und Irrtümern rundum AIDS und HIV aufgeräumt. Wir wissen jetzt, dass trotz dieser Diagnose einweitgehend normales Leben möglich ist und vor allem, dass HIV unter Behandlungnicht ansteckend ist.

    Aber Enny hat später noch eine weitere Diagnose erhalten undauch darüber ist noch viel Irrglaube in Umlauf – Borderline. Wie bei vielenpsychischen und seelischen Erkrankungen ist der Verlauf beim Borderline vonPerson zu Person verschieden.

    Wie sich diese Erkrankung bei Enny zeigt und wie sein Lebenmit dieser Diagnose aussieht, hören wir im zweiten Teil von „AIDS ist keinTodesurteil“.

    Der AWO Podcast "KopfNuss – ich will gehört werden"wird gefördert durch die Aktion Mensch.

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    12 min
  • Enny Von Hoven - AIDS ist kein Todesurteil / Teil 1
    Jul 4 2025

    Als er sich nach einem Besuch bei seinen Eltern schlapp fühlte, ahnte Enny noch nicht, dass ein Krankenhausaufenthalt und eine niederschmetternde Diagnose folgen würden.

    "Aufstehen, Krone richten" - mit diesem Motto schaffte der junge Mann es, sich trotz einer positiven HIVirus-Diagnose zurück ins Leben zu kämpfen. Doch während die Erkrankung selbst heute gut behandelbar ist, scheint für zahlreiche Vorurteile und Ängste seine Mitmenschen noch kein Kraut gewachsen zu sein.

    Hören Sie in diesem Zweiteiler aus der Reihe "KopfNuss - Ich will gehört werden" wie sich der Alltag von Enny Von Hoven seit der Diagnose 'HIV positiv' verändert hat, welche Hürden er überwinden musste, wer ihm dabei geholfen hat und was eigentlich der Unterschied zwischen HIV und AIDS ist.

    Der AWO Podcast "KopfNuss" wird gefördert durch die Aktion Mensch.


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    16 min
  • Studentinnen in der Pflege / Teil 3
    Jun 30 2025

    Im dritten und letzten Teil von "Studentinnen in der Pflege" geht es unter anderem um das optimale Pflegeumfeld. Gina, Marie und Mia erzählen aus ihrem Pflegealltag und wie sie sich diesen in Zukunft auch vorstellen könnten.

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    18 min
  • Studentinnen in der Pflege / Teil 2
    Apr 17 2025

    Die drei Studentinnen Mia, Marie und Gina berichten im zweiten Teil des AWO-Podcasts "KopfSprung" zum Thema »Studentinnen in der Pflege« über ihren Alltag im AWO Familien- und Pflegezentrum "Am Kleers" in Quedlinburg. Was sind die größten Herausforderungen und wo sehen sie persönlich mehr Chancen durch Veränderung? Wo sind die größten Unterschiede zwischen Theorie und Praxis? Diese und noch weitere spannende Einblicke in den Pflegealltag gibt es hier zu hören. Viel Spaß!

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    16 min