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ZEMENT GIESSEN

ZEMENT GIESSEN

Auteur(s): Marlene Haagen & Hannes Becker
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À propos de cet audio

Marlene Haagen und Hannes Becker hören einander zu, während sie selber reden. Im ZEMENT GIESSEN PODCAST sprechen die beiden Freundis über die Arbeit am Theater, das Schreiben von Texten, und das Leben in der Gegenwart. Und dabei – typisch gegenwärtiges Leben - platzt immer wieder die Frage „Und was macht man dann?“ in die schönste plüschige Unterhaltung hinein. Ja, was macht man dann? - Wenn aus Versehen Kaffeebohnen statt Kaffeepulver gekauft wurden, man das Theaterstück nicht verstanden hat und/oder das ok-cupid-Date nicht gehen will? Aber nur keine Sorge! Sie haben nützliche Tipps mitgebracht, und immer wenn eine*r nicht mehr weiter weiß, weist die andere den Weg. Niemand im Theater ist faul. Wie kommt das Tier in den Text? Im Alltag gibt es kein Zurück. Jeden Monat schöner Ohrentalk und befreundetes Gespräch! #Faultier #Zement Sound und Musik: Louisa BeckMarlene Haagen & Hannes Becker Art Divertissement et arts de la scène Sciences sociales
Épisodes
  • Folge 31: Genuss normalisieren
    Nov 2 2025

    Jetzt ist ja Herbst, und während du dir langsam eine Decke zurechtruckelst, und dir von Marlene ein Liebesgedicht von Joe Ringelnatz vorlesen lässt, wird dir auf einmal ganz leicht zumute.

    Alles wird vorstellbar: Eben noch ein paar Drohbriefe schreiben und eine Wiederaufnahme erzwingen, oder mal entschlossen die Voraussetzungen benennen, die es braucht, um Genuss zu empfinden.

    Etwas nachwirken lassen, ohne dass es eine*n gleich wieder in eine Orga versinken lässt, beginnen, auf das Kommende sich zu freuen, und sich zu sagen: Ich bin mit Zuversicht erfüllt.

    Marlene und Hannes führen ein ruhiges Gespräch und gehen langsam an einigen Fragen entlang, jetzt nicht direkt auf der Suche nach Antworten, die sich dann aber doch dort irgendwo herumtreiben, auf der Probebühne, auf der Stage am Abend, am Staubsauger in der Nacht.

    Ist es jetzt etwa schon Genuss, wenn man in Ruhe isst?

    Wie bitte?

    Ja, doch, auch die Pause, die Mahlzeit, die nötigen, sind Genuss.

    Spazieren einfach so, nicht, weil es dem Muskelaufbau dient, für den Boxfilm, den man dreht.

    Was passiert, wenn wer (im Arbeitskontext) etwas will, aber nicht kann, aus Mangel und Not, und es trotzdem tut, aus Not und Mangel? Wie oft kann ich meine Möglichkeiten ignorieren und vor lauter Plänen ohne ordentliche Mittagspause mit Ratatouille und Nudeln im Bauch verklebt losrennen?

    Man gönnt sich selbst nicht, nicht im Stress zu sein, gesteht es sich nicht zu. Gleichzeitig kann hat man Lust auf vieles.

    Man steht im Leben unter der Herrschaft der heiligen Trinität von MÖGEN, WOLLEN, KÖNNEN.

    Wollen kann Können sein, wenn die Zukunft in Gegenwart verwandelt wird durch Begeisterung.

    Oder Können und Wollen werden eins im Nicht von Nicht-mehr-Können und Nichts-mehr-Wollen.

    Will ich jetzt hier sitzen hmmm

    Nein

    Will ich nach Hause gehen hmmm

    Nein

    Und dann?

    Wie machen es denn jetzt die anderen Leute?

    Ah, ok, dann geht der jetzt spazieren, aha, da geht der spazieren

    Wäre das was für mich?

    Nach der Show, um runterzukommen, eskalieren (H. P. Baxxter)

    Ich aber komme nicht in die Ruhe

    Erstmal für sich abchecken

    Was hat heute gut getan, vielleicht mache ich das mal morgen wieder so

    ENTLASTUNG UND BELASTUNG

    Marlene probt mit dem Ensemble Moderne

    Was passiert, wenn ich mit dem spiele, was da ist?

    Was, wenn eine Person aus dem Publikum während der Vorstellung geht, gerade wenn ich im Begriff bin zu meinem Solo zu schreiten?

    Anpampen und bloßstellen, entehren und enterben und entlassen?

    Oder doch eher eine musikalische Pause setzen?

    Es ist gut, wenn man jeden Tag verschiedene Genüsse hat

    Wir reden über Nacktheit auf der Bühne (die eigene und die der anderen)

    Wir suchen einen Umgang mit der Macht der Blicke

    Theater: Es kommt darauf an, wie wir uns im Publikum verhalten, selbst wenn wir im Dunkeln sitzen, und vielleicht gar nichts gesagt haben

    Und dann?

    Dann gehe ich mit den Kolleg*innen eine Runde, lege einen Ortswechsel hin und gehe ins Kino, zusammen oder allein

    Und dann?

    „Dann hatte ich eine Idee, und die hat nicht gestimmt, aber jetzt habe ich etwas anderes erfahren“ (MSH)

    Und da

    Da wär’s gewesen

    Genuss on a daily Basis

    Genuss normalisiert

    „Ich habe dich so lieb“ (Joachim Ringelnatz)

    --

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    1 h et 2 min
  • Folge 30: Kochen und Reden 🍋🐔 🥝 🍅
    Sep 18 2025

    Es gibt auch Emotionen, die man nicht mit einem tö

    öh

    tötitör

    Es gibt auch Emotionen, die man nicht

    törö

    mit einem Tötchen

    Es gibt auch Emotionen, die man nicht mit einem

    TÖRTCHEN

    weg

    vergenusszwergeln kann

    Und über diese Emotionen sprechen wir, obwohl es nicht leicht ist.

    Was folgt

    ist Trost

    und ABLENKUNG

    Für alle

    Und?

    Lena Hilsdorf widerlegt die Spontanerzeugung und beantwortet die Frage: Wie wird Milch haltbar gemacht? (ab 42:24)

    Und!

    Danke an den phänomenalen Andi für das leckere Jingle für Lena & The Phenomenons!

    Und Dank, Dank, Dank an Louisa Beck seit 30 Folgen für Sound, Musik, Intro, Outro, Geduld und genaue Ohren!

    --

    Alice Schwarzer bei Alfredissimo (1995)

    https://youtu.be/N06ZLdjVddw?feature=shared

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    ZEMENT GIESSEN – „das schmeckt uns“

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    1 h et 8 min
  • Folge 29: Elfriede Jelinek
    Aug 7 2025

    Endlich reden wir über ELFRIEDE JELINEK. Dafür ist diese Folge da. Und was folgt daraus? Wo kommen wir denn da hin? Und wie kommen wir da wieder raus?

    Wir fahren sofort los mit dem Deutschlandticket. Das dauert tagelang. Wir warten schon so lange. Ich war vor dieser Dame da

    „Ich schüchtern Reh, das jahrelang die Kugel sucht, und dann bloß an jemand andern weiterschickt“

    Assoziationen, Wortspiele, Querbezüge bestimmen die Form der Texte von Elfriede Jelinek

    Brüche werden bewirkt, Richtungswechsel erfolgen, und eine große Sensibilität erfüllt die Texte Elfriede Jelineks, dass sie erfüllen und trösten unser Herz

    Es wird total toll und lecker und süß und witzig. Dann folgt ein Bruch. Veuve Clicquot fliegt in den Grill, oder auch in den Grill von jemanden. Dann folgt ein Bruch. Gebackene Emotionanen mit Patille-Eis werden gereicht.

    Reicht uns das?

    Nein!

    Wir sind nicht reich. Uns reichts!

    „Ich bin keine SAU, sondern sauer“

    sagt die Sau

    „Ich bin kein SCHWEIN, ich wein“

    sagt das Schwein

    „Aber auch das REH fand ich jetzt für unsere Zeit passend“

    Heftige Themen und gewaltvolle Sprache werden in den Texten Elfriede Jelineks

    zu Befreiung und Veränderung genutzt

    Es gibt keine FIGUREN, darum kommt es auf die Schauspielerin selber an

    Was sollen wir machen? Wir stehen weinend vor dem Kreis der Lebenden. Oder wir drängen uns frech in ihn ein

    Die Toten kehren zurück

    Wir hassen die Stadt

    Finde ich das auch? Vielleicht, ja, nein, mal sehen, muss ich erstmal noch mit wem anderes drüber reden, und was findest du?

    „Ich gehör nur mir selbst allein“

    sagt der kleine Rudolf

    „Ich bin so allein“

    sagen Terry Better, Robert und Julien

    In Stücken, in denen es Figuren gibt

    sagt die Figur

    sie ist allein

    dabei

    sind wir zusammen da

    Wir fahren los und schauen nach

    Danke Melina, Andi, Linda, Lara, Rahel für Stimmen und Gedanken und Herzen und Gehirn!

    <3 <3 <3

    --

    ZEMENT GIESSEN – „dort gibts was gratis“ (Elfriede Jelinek)

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    51 min
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