
Folge 112: Eulen im Wasser
Échec de l'ajout au panier.
Échec de l'ajout à la liste d'envies.
Échec de la suppression de la liste d’envies.
Échec du suivi du balado
Ne plus suivre le balado a échoué
-
Narrateur(s):
-
Auteur(s):
À propos de cet audio
Da es draußen ohnehin noch zu kalt ist - vor allem IM Wasser - widmen wir uns heute mal der Theorie des Schwimmens. Zu Gast ist Ilka Staub, Sportwissenschaftlerin an der Deutschen Sporthochschule Köln, dort widmet sie sich am „Institut für Vermittlungskompetenz“ dem Schwimmen. Anders und besser gesagt: Ilka ist DIE Expertin, wenn es ums Schwimmenlernen geht. Gemeinsam mit der DLRG arbeitet sie deshalb daran, Schwimmkurse und Schwimmabzeichen gut und sicher zu gestalten.
Dabei hält sie gar nichts davon, wenn in einem Schwimmkurs mal eben alle gleich behandelt werden. Man müsse schon sehr genau hinschauen, ob Kinder überhaupt schon mal mit Wasser in Berührung gekommen seien, und sei es auch nur in der elterlichen Badewanne. Denn auch solche Kinder gibt es - die das noch nie erlebt haben.
Ilka hält auch überhaupt nichts davon, den Kindern eine Schwimmart beizubringen - egal, ob Brust, Kraul oder Rücken - bevor sie nicht die Grundfertigkeiten beherrschen: Im Wasser untertauchen, gleiten, sich drehen, schweben, mit dem Atmen klar kommen.
Deshalb heißt ihr aktuelles Projekt auch „Die Eule und das Schwimmen“, für das sie sogar 1,6 Millionen Fördermittel vom Bundesministerium für Bildung bekommen hat. Denn wichtig sei es, dass Schwimmlehrer und -lehrerinnen den Eulenblick auf ihre Schützlinge haben: Wer kann schon untertauchen, vertraut also dem Wasser, kann vielleicht darin schweben, also spielerisch damit umgehen. Erst dann könne man überhaupt mit Schwimmtechniken anfangen.
Soweit - in der Tat - die Theorie. Denn Schwimmlehrer kann sich jeder nennen, niemand achtet darauf, wie kindgerecht das Schwimmenlernen im jeweiligen Kurs tatsächlich stattfindet. Nur die Eltern wundern sich dann immer, warum es nicht vorangeht. Auch Ilka beklagt, dass es viel zu wenig Wasserflächen und zu wenig Fachpersonal gibt - kein Wunder, dass 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen nicht schwimmen können, nur 40 Prozent machen in Deutschland das Bronze-Abzeichen.
Ilka selbst hatte als Kind einen gruseligen Schwimmunterricht, erzählt sie lachend. Ihre Schwimmlehrerin sei ein Drache gewesen, der alle Kinder einfach ins Wasser geworfen hätte. Ihrer Leidenschaft fürs Schwimmen hat das keinen Abbruch getan, sie weiß aber auch, dass sie da einfach Glück hatte - für andere ist so etwas oft ein lebenslanges Trauma. Um so mehr setzt sie sich heute dafür ein, dass es Kindern heute anders geht als ihr. Nicht nur in der Theorie - auch als Schwimmlehrerin.