Épisodes

  • Einer von 500 - Dario Deppe
    Nov 15 2025
    Dario leidet an der extrem seltenen Krankheit Morbus Waldmann. Weltweit sind nur etwa 500 Fälle bekannt, in Deutschland nur sehr wenige. Die Diagnose erfolgte erst nach Jahren voller Unsicherheit und Fehldiagnosen. Bei seiner Geburt traten erste Symptome auf, doch niemand erkannte die Ursache. Erst ein junger Arzt in Göttingen stellte 2008 die seltene Diagnose. Morbus Waldmann verursacht u. a. Lymphödeme, Eiweißverlust und Immunschwäche. Wegen der Seltenheit gibt es kaum spezialisierte Hilfe, Medikamente oder medizinische Forschung. Auch zahlt die Krankenkasse viele Therapien und teure Präparate nicht, die Dario helfen. Der 24-Järirge fühlt sich oft wie ein medizinisches „Versuchskaninchen“. Trotz schwerer Symptome arbeitet er im Einzelhandel und gibt nicht auf. Er sucht Kontakt zu anderen Betroffenen. Durch eine Selbsthilfegruppe hofft er auf Vernetzung und Aufklärung. Dario kämpft dafür, dass seltene Krankheiten mehr Anerkennung finden. Sein größter Wunsch: mehr Forschung, Verständnis und gerechte Versorgung.
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    22 min
  • Nahtoderfahrungen
    Oct 25 2025
    Dave Gahan, Frontmann von Depeche Mode, war drei Minuten klinisch tot. Was er erlebte, veränderte sein Leben und seine Musik für immer. Eine Nahtoderfahrung, die ihn mit einer jenseitigen Realität konfrontierte. Er fühlte sich losgelöst, zwischen Schwärze und Stille und kam verändert zurück. Solche Erlebnisse sind kein Einzelfall: Immer mehr Menschen berichten davon. Ihr Herz steht still, doch ihr Bewusstsein bleibt aktiv. Sie verlassen ihren Körper, hören Gespräche, sehen Licht, erleben Frieden. Manche blicken auf ihr Leben zurück, als sei es ein Puzzle, das sich ordnet. Wissenschaftler wie Sam Parnia beobachten: Das Gehirn zeigt dabei Klarheit. Sind Nahtoderfahrungen neurologische Ausnahmezustände? Auch Forscher in Deutschland untersuchen diese Grenze zwischen Leben und Tod. Spirituelle Dimension oder chemischer Reflex, eine offene die Debatte. Doch für Betroffene wie Promi Gahan oder den 64-jährigen Rainer zählt nicht die Erklärung, sondern die Wirkung. Denn wer einmal gestorben ist, lebt oft bewusster denn je. Es gibt sogar seit acht Jahren den "neuen" Rainer, der seitdem keine Angst mehr vor dem Sterben hat.
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    23 min
  • Lymph- und Lipödem - von Schmerzen und dicken Beinen
    Oct 4 2025
    Schon in ihrer Jugend litt Susanne Krummel unter geschwollenen Beinen, starken Schmerzen und Erschöpfung. Trotz gesunder Ernährung, viel Bewegung und zahlreichen Arztbesuchen bekam sie jahrelang keine Diagnose. In der Schwangerschaft stieg ihr Gewicht auf 160 Kilo. Sie fühlte sich unverstanden und allein gelassen. Jahre später kamen zwei Schlaganfälle mit gesundheitlichen Folgen hinzu. Erst vor wenigen Monaten erhielt sie endlich die Diagnose: Lip- und Lymphödem – zwei chronische Erkrankungen, die Arme und Beine betreffen, starke Beschwerden verursachen und nicht heilbar sind. Heute helfen ihr Lymphdrainage, Kompression und gezielte Bewegung, das Druckgefühl zu lindern. Eine Operation kommt für sie nicht infrage. Besonders wichtig ist ihr der Austausch mit anderen: Sie gründete eine Selbsthilfegruppe in Minden. „Ich habe mich zum ersten Mal verstanden und aufgehoben gefühlt“, sagt sie.
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    19 min
  • ADHS bei Erwachsenen
    Sep 13 2025
    ADHS, die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, gilt nicht mehr als reine Kinderkrankheit. Viele Betroffene leiden auch im Erwachsenenalter unter Unaufmerksamkeit, innerer Unruhe, Impulsivität und Konzentrationsproblemen. ADHS bei Erwachsenen bleibt oft lange unerkannt und kann zu psychischen Problemen führen. Ursachen sind genetische Faktoren, Frühgeburten oder Komplikationen bei der Geburt. Die Diagnose erfolgt meist bei großen Veränderungen wie Berufseinstieg oder Familiengründung. Häufig erkennen Betroffene ihre Symptome erst spät und suchen dann ärztliche Hilfe. Diagnosekriterien ähneln denen bei Kindern, es gibt dazu aber noch spezielle Fragebögen und Untersuchungen. Behandelt wird ADHS oft mit Medikamenten wie Methylphenidat oder mit Verhaltenstherapie. 60 – 70 % der Betroffenen profitieren von diesen Medikamenten, dadurch dass sie sich besser konzentrieren können. Hilfreich sind strukturierte Tagespläne, Entspannungstechniken und Selbsthilfegruppen. Trotz Einschränkungen bringt ADHS auch positive Eigenschaften wie Kreativität mit sich.
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    21 min
  • Hypochondrie - wahrscheinlich tödlich
    Aug 23 2025
    Ein Ziehen im Bauch, ein Stechen in der Brust – viele ignorieren solche Beschwerden, doch Hypochonder denken sofort an eine ernste Krankheit. Hypochondrie ist die übermäßige Angst, krank zu sein, ohne medizinischen Befund. Betroffene beobachten ihren Körper intensiv, suchen häufig ärztliche Bestätigung und recherchieren Krankheiten online. Ursachen sind oft negative Kindheitserfahrungen oder belastende Lebensereignisse. Diagnostiziert wird Hypochondrie durch Ausschluss organischer Ursachen und spezielle Tests. Die anschließende Therapie besteht meist aus einer Verhaltenstherapie, um Ängste zu bewältigen. In schweren Fällen können Antidepressiva helfen. Auch Entspannungstechniken wie Meditation, autogenes Training und Atemübungen lindern Symptome. Angehörige sollten Verständnis zeigen und zur Therapie ermutigen. Hypochondrie ist keine Einbildung, sondern eine ernsthafte psychische Erkrankung. Mit Behandlung kann sich der Zustand bessern oder heilen. Unbehandelt verstärkt sich die Störung oft.
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    18 min
  • Genetik - selbst Schuld an Krankheiten?
    Aug 2 2025
    Unsere Gene beeinflussen nicht nur unser Aussehen und Krankheitsrisiko, sondern möglicherweise auch unsere Entscheidungen und Persönlichkeitsmerkmale. Die Humangenetik erforscht die Vererbung solcher Merkmale sowie genetisch bedingte Krankheiten wie das Down-Syndrom, Mukoviszidose oder bestimmte Krebsarten. Trotzdem zeigen neue Studien, dass der Lebensstil – Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung – einen deutlich größeren Einfluss auf unsere Gesundheit hat als lange angenommen. Sogar im hohen Alter können wir durch unsere Gewohnheiten aktiv auf die Genregulation einwirken. Die Epigenetik erklärt dazu, wie Umweltfaktoren unsere Gene beeinflussen und diese Veränderungen sogar an kommende Generationen weitergegeben werden können. Damit wird deutlich: Unsere Gene legen eine Grundlage – unser Lebensstil entscheidet aber wesentlich mit über unsere Gesundheit und unser Verhalten.
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    23 min
  • Zum Verrücktwerden - Tinnitus
    Jul 18 2025
    Ihr sitzt in einem absolut stillen Raum. Plötzlich hört Ihr ein Pfeifen oder Rauschen. Genau das passiert fast jedem, wenn das Umfeld genauso ist. Tinnitus ist also nichts Ungewöhnliches, doch für einige Menschen wird er zu einer dauerhaften Belastung. Stress, Lärm oder Hörschäden können ihn auslösen oder verstärken. Betroffene berichten von anhaltenden Ohrgeräuschen, die oft den Alltag erheblich beeinträchtigen. Dabei gibt es keinen „typischen“ Tinnitus-Patienten, sowohl junge als auch ältere Menschen sind betroffen. Viele kämpfen mit Schlafproblemen, Angst oder Depressionen, weil das Geräusch nicht mehr verschwindet. Die Ursache liegt nicht nur im Ohr, sondern vor allem in der Verarbeitung des Signals im Gehirn. Man kann lernen, besser mit Tinnitus umzugehen. Psychologische Strategien, Entspannungs-techniken und eine bewusste Ablenkung können helfen. Wer stark unter Tinnitus leidet, sollte sich professionelle Unterstützung holen.
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    36 min
  • Der Palliativmediziner
    Jun 21 2025
    Die Palliativmedizin betreut unheilbar kranke Patienten mit dem Ziel, deren Lebensqualität zu verbessern und Symptome zu lindern. Von Schmerztherapie, Symptomkontrolle bis hin zu psychosozialer und spiritueller Unterstützung. Ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegekräften, Psychologen und Sozialarbeitern betreut die Patienten. Palliativversorgung kann ambulant (zu Hause, in Pflegeeinrichtungen) oder stationär (Krankenhaus, Hospiz) erfolgen. Behandelt werden u.a. Krebserkrankungen, Herz- und Lungenerkrankungen, neurologische Krankheiten und Demenz. PalliativmedizinnerInnen unterstützen Patienten und auch Angehörige intensiv und ganzheitlich. Außerdem stellen Leitlinien fest, dass Patienten wahrheitsgemäß informiert und in Entscheidungen eingebunden werden. Persönliche Wünsche können zudem in einer Patientenverfügung stehen. Ziel ist eine ganzheitliche Betreuung ohne Leidensverlängerung. Im Mindener Hospiz kümmert sich ein Neurologe mit zwei anderen Palliativmedizinerinnen um die Patienten. Eine/r von ihnen ist immer erreichbar. 24/7.
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    25 min