Épisodes

  • Freimaurerei - wandeln zwischen Polaritäten
    Jun 13 2025
    Hell – Dunkel, Geist – Materie, Himmel und Erde, das sind Gegensatzpaare, die uns nicht nur in der Freimaurerei häufig begegnen. Unser Leben ist geprägt von Gegensätzen, die Polaritäten oder Dualitäten darstellen. Schon sehr früh, wahrscheinlich bereits im alten Ägypten, begannen Theoretiker mit einem antagonistischen Blick Lebenswelt und Beziehungen zu kategorisieren, häufig verknüpft mit einer Bewertung. Das ist in nicht-europäischen Kulturen durchaus andern, so ist zum Beispiel in der chinesischen Philosophie das Ying und Yang, das Eine ohne das Andere, nicht zu denken und in ihm immer auch enthalten. Nun leben wir in einer Zeit, in der unserer Lebenswirklichkeit sehr schnell Entscheidungen von uns erwartet und es einen Druck zur Vereinfachung hin zu einer binären Reduktion gibt. Oft erscheint uns die Welt als eine ständige antagonistischen Auseinandersetzung. Wie kann uns nun aber trotz dieser teilweise auch codierten Konfliktanschärfung ein gedeihliches Miteinander weiterhin gelingen? Wie können wir als Freimaurerinnen zwischen diesen Polaritäten wandeln und zu einer Synthese menschlicher Bedürfnisse beitragen? In dieser Folge Aus der Bauhütte diskutieren Barbara und Antje wie freimaurerische Symbole eine Brücke zwischen Polaritäten sein können und wie im maurerischen Miteinander ein offener, wertungsfreierer Blick auf mehr als zwei Möglichkeiten eingeübt werden kann. Natürlich gibt es am Ende dieser Folge auch wieder den Stein des Anstoßes, diesmal mit der Frage: Warum sind sie Mitglied in einer Frauenloge und nicht in einer gemischten Loge?
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    22 min
  • Zuhören - wie Logentreffen diese Schlüsselkompetenz fördern können
    May 9 2025
    Zuhören können gilt oftmals als Grundlage für Wissenserwerb und ist sicherlich die Grundlage jeder gelingenden Kommunikation. Und doch wird diese Schlüsselkompetenz aufgrund der zahlreichen Ablenkungen und immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspannen nur noch selten trainiert. Ja, Sie lesen richtig: Zuhören muss trainiert werden. Das meint jedenfalls Bernhard Pörksen in seinem Buch Zuhören - die Kunst sich der Welt zu öffnen. In dieser Folge Aus der Bauhütte lässt sich Antje auf ein kleines Hörexperiment ein und erfährt ganz direkt, dass es kein neutrales, objektives Zuhören gibt und auch, dass Zuhören zu den wenigen tatsächlich freiwilligen Handlungen des Menschen gehört. Zuhören kann nicht erzwungen werden! Barbara und Antje besprechen, wie sich das Zuhören bereits in ihrer Lebensspanne verändert hat und welche Auswirkungen die Fragmentierung der Aufmerksamkeit, z. B. durch mediale Ablenkung, auf das Zuhören und unser Wahrnehmung hat. Auch diskutieren sie, in wieweit die Logentreffen ein Trainingsraum fürs Zuhören sein können und welche Werkzeuge das freimaurerische Ritual dazu eventuell bereithält.
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    27 min
  • Alles (nur) Theater? Das freimaurerische Ritual
    Apr 11 2025
    Das Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte, eine feierliche Begrüßung von Gästen oder die Vereidigung auf die Verfassung - alle diese Handlungen sind Rituale, die viele Menschen im Laufe ihres Lebens erleben und durchleben. In allen Kulturen kennt man Rituale als ein Phänomen der Interaktion mit der Umwelt, sie lassen sich als geregelte Kommunikationsabläufe beschreiben. Einzeln sehr verschieden, folgen sie alle einem bestimmten Ablauf und beinhalten eine Reihe von symbolischen Handlungen. Darin stimmen sie mit Theaterstücken überein. Rituale und Theateraufführungen dienen oft der Stärkung von Gemeinschaften, wobei Rituale die Zugehörigkeit zu einer Gruppe betonen können, während Theaterstücke als gemeinsames Erlebnis fungieren, das Menschen zusammenbringt und soziale Bindungen fördert. Sowohl Rituale als auch Theaterstücke nutzen Darstellungen, um Ideen, Werte und Glaubenssysteme zu kommunizieren. Sie zielen darauf ab, Emotionen hervorzurufen und die Zuschauer oder Teilnehmer in eine bestimmte Stimmung zu versetzen. Dies kann durch Musik, Bewegung und Sprache erreicht werden. In der April-Folge diskutieren Antje und Barbara, welche Elemente typisch für freimaurerische Rituale sind und was Wissenschaftlerin Kristiane Hasselmann meint, wenn sie die Rituale der Freimaurer als Cultural Performance bezeichnet.
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    24 min
  • Aufklärung 2.0 oder "Glauben Sie das wirklich?"
    Mar 14 2025
    Die unglaublichsten Geschichten finden heute – nicht zuletzt in den sozialen Medien – eine gefühlt immer größer werdende Anhängerschaft. Aber stimmt das wirklich oder ist die Neigung Verschwörungsfantasien nachzuhängen gar eine stabile menschliche Eigenart? Antje und Barbara haben sich dazu die neuste Ausgabe des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung angesehen, sie fragt: "Wie verbreitet ist der Verschwörungsglaube in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern in Europa und den USA? Unter Verschwörungsglaube werden dort Einstellungen verstanden, denen zufolge angeblich geheime Organisationen den Politikbetrieb maßgeblich beeinflussten, vermeintlich unverbundene Ereignisse das Ergebnis geheimer Aktivitäten seien und der Staat die Bevölkerung überwache. Menschen, die diese Fragen zumindest teilweise bejahen, erleben ständig eine gewissen Unsicherheit. Sie sind auf der hut, sie leben mit einer Vertrauenskrise gegenüber Institutionen, die sich oft auch Fremden gegenüber äußert. Wie lässt sich Verschwörungsglaube entgegenwirken, politisches Misstrauen und Enttäuschungen auffangen und faktenorientiertes Denken und Handeln stärken? Über diese Fragen tauschen wir uns in der März-Folge "Aus der Bauhütte" aus und überlegen, ob auch freimaurerischen Logen dazu einen Beitrag leisten können.
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    19 min
  • Eingriff ins Gehirn – wie wir durch Freimaurerei lernen
    Feb 14 2025
    Lebenslanges Lernen ist heute in aller Munde, denn wissenschaftlicher Fortschritt, neue Technologien und veränderte (Arbeits-)Welten verlangen ständige Anpassungen unserer Kenntnisse und unseres Handelns. Dennoch fragt Bob Blume, Bildungsinfluencer und Lehrer, in seinem neuen Buch: "Warum noch lernen?" Gerade in Zeiten von KI, Krisen und sozialer Ungerechtigkeit überrascht die Frage. Lernen bedeutete Umgruppierung und Neubildung von Nervenverknüpfungen im Gehirn, die Erweiterung und Verdichtung unserer neuronalen Netze, die Weiterentwicklung unserer Gedächtnislandkarten. Antje und Barbara diskutieren in dieser Folge Aus der Bauhütte, wo und wann es Lernanlässe in der Loge und in der Auseinandersetzung mit freimaurerischen Themen gibt, dass Schwestern eine Haltung zeigen, mit der sie sich gegenseitig einladen, ermutigen und inspirieren zu denken, dass die Loge ein Ort des persönliches Wachstum durch Wissenserwerb und Erfahrungslernen sein kann. Eine besondere Bedeutung nimmt in diesen Lernprozessen das freimaurerische Ritual ein. Es arbeitet, obwohl grundsätzlich bereits mehr als 300 Jahre alt, mit einer Technik, die heute die Kognitionswissenschaft „verkörperlichte Kognition“ nennt. Im freimaurerischen Ritual wird diese Form des Lernens besonders erfolgreich bedient, da für abstrakte Begriffe Symbole gefunden wurden, die gleichzeitig ein Bild und eine bekannte Erfahrung aufrufen. Zusätzlich werden sie in einem Dialog mit Handlung verknüpft, wodurch neben dem sensorischen (visuell/akustisch) Nervensystem auch das motorische System aktiviert wird.
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    21 min
  • Macht uns die Freimaurerei zu mutigeren Menschen?
    Jan 10 2025
    Der Begriff Mut scheint einerseits so klar und einfach, zugleich ist er doch bei dem Versuch einer eindeutigen Definition nicht ganz so leicht zu fassen. In der ersten Folge Aus der Bauhütte des Jahres 2025 setzen sich Antje und Barbara mit der Frage auseinander, warum der Mut gemeinhin als Tugend gilt und wie er in unterschiedlichen Epochen betrachtet wurde. Dabei werden sowohl philosophische Aspekte als auch vergangene und aktuelle Literatur berücksichtigt. Dass die Überschrift Mut heute ein brandaktueller Bestsellertitel ist und Albert Camus Worte „Anders zu sein ist weder eine gute noch eine schlechte Sache. Es bedeutet lediglich, dass man mutig genug ist, um man selbst zu sein“, wie ein frisch entsprungenes Zitat aus einem Diversity-Ratgeber klingt, ist unserer Meinung nach kein Zufall. Mut ist notwendig, um sich politisch und sozial zu engagieren, um gegen Ungerechtigkeiten zu kämpfen und Veränderungen herbeizuführen. Wir profitieren also alle von mehr Mut. Deshalb die Frage: Kann uns die Freimauerei zu mutigeren Menschen machen? Hört gerne rein und gebt uns ein Feedback. Und natürlich setzen wir auch dieses Jahr den Stein des Anstoßes wieder fort.
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    38 min
  • Freimaurerische Literatur – zwei Beispiele
    Dec 13 2024
    Die Dezember-Folge des Freimaurerinnenpodcasts "Aus der Bauhütte" beschäftigt sich mit zwei neueren, über den Buchhandel zugänglichen Schriften über Freimauerei. Vorgestellt werden die Bücher von Gwenda Roland "Frauen in der Freimaurerei – Eine verborgene Geschichte", das im Selbstverlag mit Unterstützung der tredition GmbH erschienen ist, und das Buch "Die Freimaurer – Der mächtigste Geheimbund der Welt" von John Dickie, erschienen im Fischer Verlag. Das erste Buch erhebt den Anspruch "historische Einblicke, persönliche Zeugnisse und eine detaillierte Untersuchung" freimaurerische Rituale und Grade zu liefern und ein "lebendiges Porträt der sich entwickelnden Rolle der Frau und ihres tiefgreifenden Einflusses auf die freimaurerische Welt" zu zeigen. Das zweite Buch zeigt wissenschaftlich fundiert, angereichert mit zahlreichen Anekdoten den Einfluss der Freimaurerei auf gesellschaftliche Entwicklungen. Dickie beschreibt, "wie tief die Werte der Freimaurer in den Kerndebatten westlicher Gesellschaften verankert sind". Nach einer kurzen inhaltlichen Vorstellung beider Bücher tauschen sich Antje und Barbara über ihre Gedanken während der Lektüre, über ihren Einschätzungen zu Relevanz und Exemplarität der Schriften aus, diskutieren, welche LeserInnenschaft hier vielleicht angesprochen werden soll, und ob sich vielleicht eines oder gar beiden Bücher als Weihnachtsgeschenk für Interessierte eignet.
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    27 min
  • Hierarchien - (k)ein Zukunftskonzept?
    Nov 8 2024
    Hierarchische Strukturen sind uns sehr vertraut, denn sie sind fester Bestandteil unserer Menschheitsgeschichte. Sie prägen seit langem unsere Erfahrungen im Miteinander, sowohl in der Arbeitswelt, als auch in religiösen Kontexten und sogar in der Familie. Antje und Barbara fragen sich in dieser Folge des Freimaurerinnenpodcasts "Aus der Bauhütte", ob das eigentlich immer schon so war, welche Vor- und Nachteile hierarchische Strukturen in Gruppenprozessen haben und ob klassische Hierarchien überhaupt noch als Zukunftskonzept taugen. Dabei greifen sie ausgehend von Beobachtungen in ihrem eigenen Arbeitsumfeld die aktuellen Diskussionen um Netzwerkorientierung vs. Top-Down-Strukturen sowie das Konzept "working-out-loud" auf und fragen nach Macht- und Verantwortungsverschiebung, die Veränderungen mit sich bringen. Da die Loge in unserem Verständnis ein Labor für die Welt darstellt, drängt sich natürlich die Frage auf, wie steht es denn mit Hierarchien in den Logen? Sind Logen hierarchisch organisiert oder wie gestalten wir unser Miteinander? Welche Wirkung hat die Anwesenheit von Hierarchien und welche Wirkung kann ihre Abwesenheit haben? Im Gespräch werden typische Treiber von Hierarchien entlarvt und Verhaltensweisen diskutiert, die begünstigend oder abschwächend wirken können. Außerdem haben wir in dieser Folge auch noch etwas zu feiern!
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    28 min