Épisodes

  • "Unser Müll erzeugt Strom für 700.000 Einwohner" - Timo Poppe (EEW Energy from Waste)
    Sep 17 2025

    Die Energiewende ist eines der wichtigsten Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels. Bis 2030 sollen 80 Prozent des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien stammen, doch Sonne und Wind sind wetterabhängig und können nur zu bestimmten Zeiten Strom zur Verfügung stellen.

    Anders sieht es mit Müll aus, der fällt kontinuierlich an. Timo Poppe sieht in der thermischen Verwertung von Abfällen eine pragmatische Brücke für eine sichere Energieversorgung: "Wir produzieren mit unseren Anlagen für 700.000 Einwohner Strom. Das ist fast ein Prozent von Deutschland", sagt der CEO der EEW Energy from Waste GmbH - einem der größten Betreiber von Müllverbrennungsanlagen in Deutschland und Europa.

    Auch bei der Fernwärme spielt EEW eine zentrale Rolle, etwa in Hannover oder Magdeburg. Das Versprechen: grün, grundlastfähig und dauerhaft verfügbar.

    Als Gegenspieler zum Recycling versteht sich EEW nicht, im Gegenteil: Das Unternehmen betrachtet seine Anlagen als Ergänzung im Abfallkreislauf. "Wir sind für den Rest der Reste zuständig", sagt Poppe.

    Das Pro-Kopf-Aufkommen an Haushaltsabfällen lag in Deutschland zuletzt bei 433 Kilogramm. Laut Umweltbundesamt bleiben trotz aller Recyclingbemühungen jedes Jahr rund 50 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle übrig.

    Auch fürs Klima kann die Verbrennung sinnvoller sein als die Deponierung. In Ländern wie Frankreich, Spanien oder Griechenland gebe es kein Deponieverbot, sagt Poppe. Die Folgen sind ihm zufolge beachtlich: "Das, was weggeworfen wird, stößt ganz viel Methan aus." Dieses Methan sei etwa "30-mal schlimmer als der Ausstoß der Müllverbrennungsanlagen".

    Bei der schadstoffarmen Verwertung hilft die Digitalisierung. In den Müllverbrennungsanlagen von EEW analysieren Kameras und Künstliche Intelligenz jeden Müllabwurf. Gefährliche Objekte wie Gasflaschen oder Lachgaskartuschen werden automatisch erkannt und aussortiert. "Früher wäre das nicht möglich gewesen", sagt Poppe. Das schütze nicht nur die Anlagen, sondern senke auch den CO2-Ausstoß.

    Trotz aller Erfolge vermisst der EEW-Chef Ehrlichkeit in der deutschen Klimadebatte und mehr Pragmatismus in der Politik. Welche Wünsche er an die politischen Entscheider hat, erzählt er in der neuen Folge von "So techt Deutschland".

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    29 min
  • Wie man Kunden von ChatGPT zurückgewinnt - Marc Berg (Statista)
    Sep 10 2025

    Im Datenbusiness tobt ein Kampf, bei dem der Gegner kein klassischer Wettbewerber ist, sondern eine Technologie: Statista wird massiv von künstlicher Intelligenz herausgefordert, wie sie in ChatGPT und Co. steckt.

    Als Marc Berg im Oktober 2023 die Führung bei Statista übernimmt, läuft das Zeitalter der Large Language Models (LLMs) gerade an. Und damit auch ein Problem: "Die großen LLMs haben sich alles, was frei verfügbar im Internet war, gekrallt", sagt Berg im Podcast. Rund zehn Prozent des Datenbestands von Statista lagen außerhalb der Paywall - genug, um als Trainingsmasse zu dienen.

    Das gefällt Berg nicht, aber Jammern ist nicht sein Stil. Stattdessen setzt er Statista auf Innovation. "Wir bauen gerade Produkte und Partnerschaften für Perplexity, Copilot und andere Plattformen", sagt er.

    Das Ziel: Er möchte Statista-Daten direkt in die Tools integrieren, die Menschen im Arbeitsalltag nutzen - ohne Medienbruch, ohne Umweg über statista.com. "Wir sind Mittel zum Zweck und müssen Informationen so nahtlos und friktionslos wie möglich an den Kunden bringen", sagt Berg.

    Das zahlt sich aus. Selbst ein Großkunde, der Statista zwischenzeitlich kündigte, weil ChatGPT "doch alles könne", kam nach drei Monaten zurück - "zum fast doppelten Preis".

    Die Einsicht? KI kann Vieles, ist aber immer nur so gut, wie die Daten, die sie füttern. Oder wie Berg es ausdrückt: "Shit in, shit out."

    Bei aller Begeisterung: Wenn es um den Technologiestandort Deutschland geht, wird Berg nachdenklich. "Meine Mutter hat mich mal gefragt, ob ich nicht in die Politik will. Ich habe gesagt, das würde ich nie tun. Ich glaube, die Probleme sind zu groß, als dass ich sie lösen könnte."

    Wie Berg die Herausforderungen bei Statista meistert und warum für ihn ein Großkonzern als Arbeitgeber eher nicht infrage kommt, erzählt er in der neuen Folge von "So techt Deutschland".

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    28 min
  • "Das Fahrzeug wird zum persönlichen Assistenten" - Nikolai Ardey (VW Group Innovation)
    Sep 3 2025

    Die Volkswagen Group Innovation ist die zentrale Einheit für Forschung und Zukunftstechnologien im VW-Konzern. Die Mitarbeiter sind global verstreut, sitzen in Kalifornien genauso wie in Peking. Geleitet wird die Abteilung von Nikolai Ardey. Gemeinsam entwickelt sie markenübergreifende Neuerungen für Audi, VW, Porsche, Škoda & Co. Wie sieht die nächste Fahrzeuggeneration aus? Es geht längst nicht mehr nur um Motoren, sondern um Plattformen, Software und künstliche Intelligenz, sagt er im Podcast.

    Die Branche steckt in einer Transformation: Bis 2035 könnten mehr als 190.000 Stellen wegfallen, schätzt der Verband der deutschen Automobilindustrie. Auch der Volkswagen-Konzern verkleinert sich und kämpft. Im zweiten Quartal brach der Gewinn der Wolfsburger um mehr als ein Drittel ein. Tochter Porsche traf es noch härter: In Zuffenhausen ging der Gewinn um 91 Prozent zurück.

    Die Gründe sind vielfältig, der Wettbewerb hart. In diesem Umfeld muss Nikolai Ardey versuchen, die Zukunft zu orchestrieren: "Mein Job ist, alles an Innovationen zu bearbeiten, was synergetisch den Marken des Volkswagen-Konzerns hilft, damit das nicht alle mehrfach finanzieren oder tun."

    In den Mittelpunkt der Forschung rückt das digitale Innenleben des Autos. Sprachmodelle wie ChatGPT sind in neuen VW-Modellen integriert. "Wenn ihr die neuen Modelle fahrt, dann werdet ihr sehen, die verstehen euch schon richtig", sagt Ardey. Die Umsetzung habe vom ersten Entschluss bis zum Einsatz nur sechs Monate gedauert. "Das ist Rekordzeit."

    Die Zukunft? Ein persönlicher digitaler Begleiter: "Das Fahrzeug wird zum Partner, zum persönlichen Assistenten."

    Auch das autonome Fahren rückt näher, in Deutschland aber mit Sicherheitsfahrern. Das sei wichtig, um der Gesellschaft die Möglichkeit zu geben, "Vertrauen in die Technologie zu entwickeln."

    Fachkräftemangel? Der starke chinesische Wettbewerb? Ardey ist trotz aller Herausforderungen überzeugt: "Neues Spiel, neues Glück." Die deutschen Hersteller hätten auch dank künstlicher Intelligenz alle Chancen, sich auf dem Weltmarkt durchzusetzen.

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    40 min
  • "Ohne unsere Optik kann die Welt keine Chips bauen" - Stefan Traeger (Jenoptik)
    Aug 27 2025

    Stefan Traeger führt einen der wichtigsten Akteure der optischen Industrie. Der CEO von Jenoptik sieht sein Unternehmen als unverzichtbaren Teil globaler Hightech-Lieferketten: "Fast alle Chips dieser Welt werden auf Maschinen hergestellt, in denen Optik steckt, die im Wesentlichen aus Deutschland kommt", sagt er im Podcast. Traeger stellt selbstbewusst klar: "Unsere Produkte sind oft so speziell, dass Kunden keine Alternative haben. Deswegen brauchen sie uns. Wenn wir keine Optik an ASML liefern, kann ASML keine Maschinen mehr bauen und die Welt kann keine Chips mehr bauen."

    Ihm zufolge ist es kein Zufall, dass diese optischen Schlüsseltechnologien aus Thüringen kommen, sondern Ausdruck einer jahrzehntelangen Kompetenz, die sich international behauptet habe. Ganz ohne Milliardenhilfen: "Wir nehmen vergleichsweise wenig Fördermittel in Anspruch. Manchmal ist es ganz hilfreich, dass man aus sich selbst heraus innovativ sein muss."

    Technologien, die mit Licht arbeiten, heißen Photonik. Darin sieht Traeger eine der zentralen Basistechnologien für die Zukunft. Sie wird für das autonome Fahren genauso bedeutend sein wie für die Genomforschung oder die Digitalisierung in der Industrie: "Wir nutzen die Kraft des Lichtes, um damit zukünftige Entwicklungen möglich zu machen."

    Besonders eindrucksvoll ist der Beitrag zur Halbleiterindustrie, in der Jenoptik mit präziser Messtechnik und Systemlösungen weltweit gefragt ist - meist unsichtbar, aber entscheidend. "Unsere Produkte kauft man nicht im Supermarkt. Sie sind irgendwo drin", sagt Traeger. Auch bei Zukunftsthemen wie AR- und VR-Brillen sei Jenoptik gefragt, etwa bei der Qualitätsprüfung der winzigen optischen Komponenten.

    Trotz des internationalen Erfolgs bleibt die Herkunft ein Thema. Als Ostdeutscher, der in Jena aufgewachsen ist und später unter anderem an der Stanford University gearbeitet hat, kennt Traeger die Spannungen, die mit diesem Thema verbunden sind: "Ich habe mal gesagt, ich beschäftige mich nicht mehr damit - jetzt tue ich es wieder mehr als vor 15 Jahren."

    Der Jenoptik-Chef stört sich daran, dass auch Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung noch immer von Ost und West gesprochen wird. Doch politisch motivierte Entwicklungen in Thüringen bleiben international nicht unbemerkt. Insbesondere bei Investoren.

    Gleichzeitig sieht Traeger eine positive Entwicklung: Jena sei heute eine weltoffene, internationale Stadt, in der Menschen aus über 30 Nationen bei Jenoptik arbeiten. Auch das Image Ostdeutschlands möchte er korrigieren: "Wir müssen die Geschichte einfach erzählen. Positiv. Es gibt hier nicht nur Neonazis."

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    31 min
  • Warum das Faxgerät kein Auslauf-Modell ist - Martin Hager (Retarus)
    Aug 20 2025

    Martin Hager ist einer, der gerne gegen den Strich denkt - und das ziemlich erfolgreich. Seit über 30 Jahren leitet er das Münchner Unternehmen Retarus, das weltweit Cloud-Services für sichere Unternehmenskommunikation bereitstellt. 1992 gegründet, verschickt Retarus täglich über zwei Millionen digitale Faxe. Es ist ein Geschäft, das auf den ersten Blick anachronistisch wirkt, aber benötigt wird, sagt Hager in der neuen Podcast-Folge.

    Der Manager war bereits in den 90er-Jahren fasziniert vom Potenzial der E-Mail. "Ich habe das geliebt. Von Rechner zu Rechner E-Mails schicken, fand ich wirklich cool", sagt der Retarus-Chef. Anfangs wollte Hager die technische Infrastruktur für die Neuerung verkaufen, zunächst mit mäßigem Erfolg: "Die Firmenchefs haben gesagt: So weit kommt es noch, dass meine Mitarbeiter einfach irgendwelche Nachrichten nach draußen schicken dürfen." Inzwischen zählt Retarus zu den wichtigsten europäischen Anbietern für digitale Geschäftskommunikation.

    Ein Kernprodukt ist überraschenderweise das Fax - für Außenstehende jedenfalls. "Es geht beim Faxen nicht darum, Papier zu verschicken, sondern dass Dokumente sicher und unveränderbar ankommen und dass man weiß, dass sie angekommen sind", beschreibt Hager den unverzichtbaren Nutzen. Für viele Prozesse im Gesundheitswesen oder in Behörden sei das nach wie vor entscheidend.

    Zahlen des Digitalverbands Bitkom belegen das: In Deutschland kommt das Faxgerät in 77 Prozent aller Unternehmen nach wie vor zum Einsatz, im Gesundheitssektor sind es deutlich mehr. Weltweit zählt das Fax-Geschäft zu den stabilsten Nischen der IT-Branche: Die Marktgröße soll nach einem Report von Wise Guy auf 19 Milliarden Dollar ansteigen, mit Wachstumsraten von fast sieben Prozent.

    Warum ist das so? Warum wird sich an dieser Entwicklung eher nichts ändern? Wie kann der Dokumentenversand in Deutschland mit oder ohne Fax besser werden? Das erzählt Martin Hager in der neuen Folge von "So techt Deutschland."

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    30 min
  • Digitale Endlosschleifen: Wie Technologie unser Gehirn verändert - mit Henning Beck (Neurowissenschaftler und Autor)
    Aug 13 2025

    In Deutschland gibt es kaum einen Jugendlichen, der nicht in einem sozialen Netzwerk unterwegs ist: Etwa 93 Prozent der 12- bis 19-Jährigen nutzen täglich soziale Medien, kam 2024 in einer Forsa-Umfrage raus. Der Einfluss auf das tägliche Leben und die Schule ist dementsprechend groß.

    Henning Beck warnt vor digitalen Endlosschleifen. Fast die Hälfte der unter 30-Jährigen wünscht sich, sie hätten Tiktok nie kennengelernt, sagt der Neurowissenschaftler unter Verweis auf eine Studie aus den USA. Speziell für Schulen befürwortet er daher strengere Regeln. "Mir hat noch niemand einen Grund nennen können, wofür ich ein privates Smartphone in der Schule brauche", sagt er im Podcast.

    Auch die Freizeitgestaltung verändert sich grundlegend. "Früher hast du ein Buch gelesen, das war irgendwann zu Ende", sagt er. "Heute gibt es kein letztes Video."

    Neben sozialen Medien verführen auch Sprachmodelle wie ChatGPT dazu, sich im Netz zu verlieren. Stellt das zunehmend unser Denken ein? Macht uns Technologie dumm? Die Frage beantwortet Beck in "So techt Deutschland" und in seinem neuen Buch "Besser Denken".

    Klar ist, dass künstliche Intelligenz die Welt verändern wird. "Generative KI ist die erste Technologie, die Menschen gebaut haben, die sich nicht verlässlich verhalten soll", sagt Beck. Auch die Macher von ChatGPT und Co. können nicht erklären, warum die Chatbots dieselbe Frage bei wiederholten Versuchen immer unterschiedlich beantworten.

    Warum Henning Beck dennoch positiv auf Technologie schaut, wie er die Chancen von Deutschland bewertet und wie Technologie unser Denken verändert, erzählt in der neuen Folge von "So techt Deutschland".

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    39 min
  • Weniger Tierversuche durch digitale Zwillinge - mit Sabine Scheunert (Dassault Systèmes)
    Aug 6 2025

    Sabine Scheunert kennt die Autoindustrie aus dem Effeff, seit gut einem Jahr verantwortet sie bei Dassault Systèmes die Region Zentraleuropa. Ein Perspektivwechsel mit einer klaren Mission: "Technologie beherrscht oder besser gesagt dominiert mittlerweile die Welt."

    Diese Entwicklung will sie mitgestalten, etwa durch die Entwicklung virtueller Zwillinge, die reale Produkte digital simulieren. Die Technologie ist so weit, dass "es in der virtuellen Welt heute keinen Unterschied mehr zum realen Produkt gibt."

    Dabei geht es längst nicht mehr nur um Autos oder Flugzeuge, Dassault-Software kann mittlerweile auch Organe abbilden. In der Pharmaindustrie werden Medikamente virtuell getestet, sogenannte Kohorten ersetzen Tierversuche und klinische Tests am Menschen. Ein enormer Innovationsschub, der Zeit und Geld spart - nicht nur Großkonzernen. "Wir sind in der Lage, Startups und kleine Unternehmen mit kostengünstiger Software zu versorgen", sagt Scheunert.

    Parallel zur Digitalisierung nimmt auch die Automatisierung Fahrt auf: 2024 wurden in Europas Autoindustrie mehr als 23.000 neue Roboter installiert, das zweitbeste Ergebnis der vergangenen fünf Jahre. Das zeigen Daten der International Federation of Robotics. Vor allem kollaborative Roboter ("Cobots") helfen, Fachkräftemangel zu kompensieren und die Produktionsflexibilität zu steigern. In Kombination mit virtuellen Zwillingen lässt sich ein komplettes Fahrzeug in der Simulation durchtesten, bevor ein Prototyp gebaut wird.

    Doch Europa droht, den Anschluss zu verlieren. Deutschland? "Zu langsam in den Themen der Risikobereitschaft, in Technologie zu investieren", warnt Scheunert. "Wenn wir nicht bald handeln, werden wir im physischen Raum irrelevant." Hoffnung macht ihr der Mittelstand, denn das ist "die größte Innovationskraft, die wir haben."

    Warum wir weniger Powerpoint brauchen, sondern "wirklich ins Tun kommen müssen", erklärt sie in der neuen Folge von "So techt Deutschland".

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    32 min
  • Würstchen grillen mit dem Laser - Dina Reit (SK Laser)
    Jul 30 2025

    Dina Reit will zeigen, dass Industrie auch anders kann - digital, nahbar und mit Persönlichkeit. Mit 27 Jahren wurde sie zur Chefin des Familienunternehmens SK Laser. "Ich habe in dem Augenblick sehr viel Verantwortung gefühlt", erinnert sich Reit. Eigentlich waren Ihre Pläne andere - sie hatte Kunstgeschichte und Philosophie studiert und wollte Kuratorin werden. Der Einstieg ins Familienunternehmen war eine späte Entscheidung. Um sich in der männerdominierten Maschinenbauwelt Respekt zu erarbeiten, packte sie elf Monate lang selbst in der Produktion an. Ein Jahr in der Konstruktion wurde für sie zum "Gamechanger", erzählt Reit im Podcast "So techt Deutschland".

    Heute leitet Dina Reit das Unternehmen allein - mit Mut zur Veränderung. Sie hat nicht nur Software und Strukturen modernisiert, sondern auch das Messekonzept radikal eingedampft: "2019 waren wir auf 13 Messen - dieses Jahr auf 5". Kunden gewinnt sie stattdessen über LinkedIn - mit 56.000 Followern und Ideen wie dem "Laser Lab", in dem sie Produkte von Followern mit dem Laser bearbeitet. "Laser ist ja jetzt nicht wie ein Kaugummi an der Kasse - man kauft nicht einfach mal einen Laser", erklärt Reit.

    Dabei ist sie überzeugt: Maschinenbau kann sexy sein - auch digital. "Ich habe immer gedacht: Im Beautybereich, im Gamingbereich, bei Essen funktioniert das ja auch. Warum soll das nicht auch im Maschinenbau funktionieren?" Humorvolle Experimente wie das Grillen eines Würstchens mit dem Laser machen die Technologie greifbar. Und sichtbar.

    Dass die Branche unter Druck steht, weiß Reit genau. Der Wettbewerb im Lasermarkt hat sich in den letzten Jahren deutlich verschärft. "Der Lasermarkt wird immer mehr von den Chinesen aufgeräumt", warnt sie - und meint damit nicht nur das Preisniveau, sondern auch die Qualität. Der Anteil chinesischer Anbieter auf dem deutschen Markt liegt bereits bei rund 40 Prozent - Tendenz steigend.

    Privat hat sie gelernt, besser auf sich zu achten. "Ich habe alles gegeben. Alles, was ich hatte, habe ich in dieses Unternehmen gegeben", sagt sie offen - und erzählt auch von Momenten der Erschöpfung. Heute priorisiert sie Schlaf, Sport, Lesen - und Zeit mit ihrem Mann, der selbst Unternehmer ist. Ihre Leidenschaft für Kunst, die sie einst studierte, ist etwas ins Hintertreffen geraten, "aber das würde ich eigentlich gerne wieder mehr machen". Wie sie mit dem geplanten Rückzug Ihres Vaters aus dem Unternehmen umgeht, erzählt sie in der neuen Folge von "So techt Deutschland".

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