Épisodes

  • 041 - Kerstin Flohr: Digitale Gesundheitskompetenz in der Schule: Zwischen Handyverbot und Selbstkontrolle
    Nov 9 2025

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    Host Rasmus Cloes spricht mit Kerstin Flohr, Wissenschaftlerin am Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) derUniversität Bremen, über digitale Gesundheitskompetenz in Schulen, Berufsethos von Lehrkräften und warum Prävention oft erst beginnt, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Aus ihrer Forschung hat sie jedoch Ideen, wie sich das ändern ließe.

    Digitale Gesundheitskompetenz ist mehr als Technik: Informationen finden, verstehen, bewerten, anwenden – und das im Alltag von Kindern und Jugendlichen. Kerstin Flohr zeigt, wie Lehrkräfte diese Kompetenz fördern wollen und warum das Thema ethisch ist: Verantwortung, Fürsorge, Wohlergehen – verankert vor allem im Berufsethos.

    Tablets erleichtern Planung und Kommunikation, doch Algorithmen spülen Fehlinformation ins Klassenzimmer. Lehrkräfte werden Anlaufstelle, richten Sprechstunden ein, agieren als Mediencoaches. Gleichzeitig fehlt Zeit, Anerkennung und ein Rahmen, der den Unterricht nicht überlädt.

    Kerstins empirisch-ethischer Ansatz verknüpft normative Pflichten (z. B. Förderung von Selbstbestimmung) mit Interviews. Ergebnis: Viele Lehrkräfte leisten bereits viel – kreativ, pragmatisch, oft zusätzlich. Der Unterricht leidet jedoch, wenn Geräte parallel genutzt werden und vom Lernen ablenken. Es braucht klare Regeln: wann, wie, wofür; plus Pausen und Erholung.

    Geräte sind da, Kompetenzen fehlen. Nach Pandemie und Digitalpakt blieb das Training für gesunden Umgang vielfach Stückwerk. Ein Handyverbot hilft bei einheitlichen Regeln – ersetzt aber keine Selbstregulation. Gefordert ist eine Strategie, die Analoges (Schreiben, Lesen, Faktenprüfung) und Digitales intelligent kombiniert.

    Was jetzt hilft: iPads aktiv einbinden, zugleich analoges Können sichern. Informationskompetenz trainieren, Quellen prüfen, eigene Bildschirmzeiten beobachten. Schulen brauchen Freiräume und Anerkennung für Prävention – damit alle Kinder das gleiche Rüstzeug bekommen, nicht nur die mit engagierten Einzellehrkräften.

    Timestamps

    00:01:14 Warum Lehrkräfte & digitale Gesundheitskompetenz zusammengehören

    00:08:23 Lehrkräfte als Lernbegleiter:innen & Mediencoaches; Integrationshürden

    00:15:11 Prävention statt Feuerwehr – ins Curriculum damit

    00:22:15 Handyverbot: Einheitliche Linie hilft, ersetzt aber keine Erziehung

    00:26:17 – Was jetzt hilft: Duale Spur, klare Regeln, Kompetenzen üben

    Staff:
    Host: Rasmus Cloes
    Producer: Maren Emde
    Video Producer: Sebastian Budde

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    27 min
  • 040 - Prof. Dr. Tanja Schultz: Wie KI unseren Körper liest – die geheime Macht der Biosignale
    Oct 26 2025

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    Im Gespräch mit Host Rasmus Cloes erzählt Prof. Dr.-Ing. Tanja Schultz, wie sie am Cognitive Systems Lab der Universität Bremen an der Schnittstelle zwischen Körper und Künstlicher Intelligenz forscht. Ihr Team untersucht Biosignale – elektrische, akustische oder muskuläre Aktivitäten des Körpers – um daraus zu verstehen, wie wir uns verhalten und wie Maschinen daraus lernen können, uns besser zu verstehen.

    Besonders stolz ist sie auf die Forschung zur lautlosen Kommunikation, bei der Sensoren im Gesicht Muskelaktivität messen und daraus Sprache rekonstruieren. Eine Chance für Menschen, die nicht mehr sprechen können.

    Mit dem neuen Projekt Biosignals Hub will Tanja einen Ort schaffen, an dem Bürger:innen selbst erfahren, was es bedeutet, wenn Körperdaten gesammelt, geteilt und verarbeitet werden. Dafür entsteht in Bremen eine große Infrastruktur: Server mit 40 Petabyte Speicher, neue Sensorik und mobile Geräte, die Biosignale im Alltag aufzeichnen können. Die Teilnehmenden entscheiden selbst, wann und was sie aufzeichnen. Ein Gegenentwurf zu den undurchsichtigen Datensammlungen großer Tech-Konzerne.

    Das Ziel ist nicht nur Forschung, sondern Aufklärung: Der Biosignals Hub soll Transparenz schaffen, welche Daten wir preisgeben und welche Macht darin liegt. Tanja betont, dass Menschen bewusst entscheiden sollten, ob und wie sie ihre Daten teilen wollen. Nur wer versteht, was gesammelt wird, kann sich wirklich dafür oder dagegen entscheiden. Bremen, so Tanja, sei mit seiner Universitätskultur und der Forschungsfreiheit der ideale Ort für dieses Projekt.

    Parallel dazu arbeitet sie in der DFG-Forschungsgruppe Lifespan AI, die gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS Methoden entwickelt, um Gesundheit und Krankheit über die gesamte Lebensspanne vorherzusagen. Dabei werden Kohortendaten mit neuen Biosignal-Aufzeichnungen kombiniert, um langfristige Muster besser zu erkennen. So entstehen Brücken zwischen klassischer Epidemiologie und KI-basierter Sensorforschung.

    Am Ende spricht Tanja über die gesellschaftliche Dimension ihrer Arbeit: Über Machtfragen, über die Verantwortung der Forschung und über neue Rechte, die wir brauchen – etwa das „Recht auf Vergessen“ in der KI. Sie fordert, dass Systeme lernen müssen, nicht nur Daten zu löschen, sondern auch das Gelernte wieder zu vergessen. Nur so könne Technologie menschlicher werden. Ihre Vision: eine digitale Zukunft, in der Aufklärung, Freiheit und Technologie nicht gegeneinander, sondern miteinander wirken.

    Timestamps

    00:00 – 00:03:30 · Einführung - was sind Biosignale

    00:03:30 – 00:08:50 · Biosignale, Sensorik und der Weg zum Biosignals Hub

    00:08:50 – 00:13:30 · Infrastruktur, Datenspende und Portal-Idee

    00:13:30 – 00:20:50 · Lifespan AI, Kooperation mit dem BIPS und neue Forschungsansätze

    00:20:50 – 00:32:00 · Ethik, Datensouveränität und das Recht auf Vergessen

    Staff:
    Host: Rasmus Cloes
    Producer: Maren Emde
    Video Producer: Sebastian Budde

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    32 min
  • 039 - Prof. Dr. Louisa Kulke: Eine Entwicklungspsychologin erklärt, was Bildschirme mit dem Gehirn machen
    Oct 12 2025

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    Im Gespräch mit Host Rasmus Cloes erzählte Louisa Kulke, Professorin für Entwicklungspsychologie an der Universität Bremen, wie digitale Technologien unsere Wahrnehmung, unser Lernen und die Entwicklung sozialer Fähigkeiten beeinflussen – von Babys vor dem Tablet bis hin zu Erwachsenen in der KI-Ära.

    Louisa Kulke erklärt, dass schon Babys den Unterschied zwischen realer und virtueller Welt erkennen. In Experimenten zeigte ihr Team: Selbst drei Monate alte Kinder merken, dass man mit Menschen am Bildschirm anders interagiert als mit echten Personen. Babys zeigen Interesse, halten aber soziale Regeln ein, sie starren zum Beispiel Fremde in der Realität nicht an, obwohl sie neugierig wären.

    Kleine Kinder lernen nicht über Bildschirme – auch nicht mit „Peppa Pig“ auf Englisch. Erst echte soziale Interaktion ermöglicht Spracherwerb und Lernen. Dieses „Medien-Defizit“ nimmt mit dem Alter ab. Gleichzeitig warnt Kulke: Digitale Medien können süchtig machen, vor allem, wenn das Gehirn – noch in der Entwicklung – die Selbstkontrolle nicht vollständig beherrscht.

    In ihrer Forschung vergleicht Louisa echte soziale Interaktionen mit Video-Calls und virtuellen Szenarien. Ergebnis: Selbst Video-Gespräche oder Virtual Reality erreichen nicht die emotionale Tiefe realer Begegnungen. Das Gehirn reagiert anders und soziale Regeln wie gegenseitiges Wegsehen oder nonverbale Signale funktionieren digital kaum.

    Louisa Kulke beschreibt, wie sich das Gehirn an digitale Reize anpasst. Wenn Kinder oder Erwachsene ständig 30-Sekunden-Videos sehen, gewöhnt sich das Gehirn an kurze Aufmerksamkeitszyklen – der „Dauerlauf“ langer Texte fällt schwerer. Trotzdem warnt sie vor Alarmismus: Jede neue Technik – vom Buchdruck bis zum Fernsehen – wurde zuerst verteufelt. Entscheidend sei, kritisch zu prüfen, was stimmt, ob bei TikTok, ChatGPT oder Tante Erna.

    Kinder sollten digitale Medien erst unter Begleitung nutzen. Sie plädiert für frühe Medienbildung: Kinder sollen lernen, digitale Inhalte zu hinterfragen und selbst kreativ zu nutzen. Ihr Ausblick: Künftig will sie untersuchen, wie soziale Interaktionen mit Robotern funktionieren und ob Maschinen irgendwann menschliche Regeln wirklich verstehen können.

    Timestamps

    00:00 – Echte Welt vs. Bildschirm

    04:10 – Lernen braucht Interaktion

    08:15 – Warum Zoom & VR keine echten Begegnungen ersetzen

    15:05 – TikTok, KI & das aufmerksame Gehirn

    21:12 – Wann Kinder Medien nutzen sollten – und was Babys schon wissen

    Staff:
    Host: Rasmus Cloes
    Producer: Maren Emde
    Video Producer: Sebastian Budde

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    32 min
  • 038 - Meike Goos: Gründen in der Gesundheitsforschung: Wie BRIDGE aus Hochschulideen echte Start-ups macht
    Sep 28 2025

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    Du hast eine Idee, die das Gesundheitswesen digital besser machen könnte – aber keine Ahnung, wie man daraus ein Start-up macht? BRDIGE könnte helfen. Host Rasmus Cloes sprach mit Meike Goos von BRIDGE – Gründen aus Bremer Hochschulen darüber, wie aus Forschung Unternehmertum wird – und was es dafür wirklich braucht.

    Was braucht es, damit aus einer vielversprechenden Idee aus Public Health ein tragfähiges Start-up wird? Meike Goos, Geschäftsführerin von BRIDGE - Gründen aus Bremer Hochschulen, begleitet seit Jahren Gründungsteams aus Hochschulen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit – unter anderem Skinuvita, WearHealth oder Aisencia. In dieser Folge gibt sie Einblicke in das Bremer Gründungsökosystem und erklärt, warum das Interesse an digitalen Gesundheitsideen rasant wächst.

    Viele Teams aus Public Health oder den Lebenswissenschaften stehen vor großen Herausforderungen: regulatorische Hürden, fehlende Finanzierungen oder zu wenig Wissen über den Markt. BRIDGE bietet dabei nicht nur Beratung und Veranstaltungen, sondern begleitet auch beim Zugang zu Förderprogrammen wie EXIST oder Pre-Start-up-Programmen in der Region.

    Wie gründet man eigentlich aus der Wissenschaft heraus – und was hält viele davon ab? Meike Goos spricht offen über typische Hemmnisse, mentale Blockaden, unsichere Finanzlagen und die Suche nach passenden Co-Founder:innen. Sie betont, wie wichtig interdisziplinäre Teams und langfristige Visionen sind – und warum es gerade in Bremen Raum für mehr Gründergeist im Gesundheitsbereich gibt.

    Die Folge zeigt außerdem, wie viel Potenzial im Transfer aus der Forschung steckt – und dass Gründung nicht nur „Business“ ist, sondern auch Impact haben kann: für die Versorgung, die Gesellschaft und die eigene berufliche Zukunft. Am Ende gibt Meike drei konkrete Tipps für alle, die mit dem Gedanken spielen, ihre Idee in die Praxis zu bringen.

    Timestamps

    00:01:11 Was BRIDGE für Gründungsinteressierte bietet

    00:03:01 Wie BRIDGE aus Ideen Start-ups macht

    00:05:25 Gesundheit & Digitalisierung als Trendthema

    00:08:11 EXIST, Fördermittel & Finanzierung

    00:10:55 Gründung aus der Wissenschaft – Chancen & Hürden

    Staff:
    Host: Rasmus Cloes
    Producer: Maren Emde
    Video Producer: Sebastian Budde

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    28 min
  • 037 - Robert Hrynyschyn: Virtuelle Realität, echter Einfluss? Wie VR Jugendliche vor Alkohol schützt
    Sep 14 2025

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    Du stehst auf einer Hausparty, jemand drückt dir einen Shot in die Hand – doch alles passiert nur in der VR-Brille. Host Rasmus Cloes sprach mit Robert Hrynyschyn von der Charité – Universitätsmedizin Berlin über ein Forschungsprojekt zu VR in der Alkoholprävention. Im Kern steht die Frage: Kann eine digitale Simulation wirklich verändern, wie junge Menschen im echten Leben entscheiden?

    Wie erreicht man Jugendliche in einem Alter, in dem Gruppendruck, Identitätssuche und erste Erfahrungen mit Alkohol aufeinandertreffen? LimitLab ist eine VR-Simulation, die genau hier ansetzt: auf der Hausparty, beim ersten Drink, in der entscheidenden Situation. Robert Hrynyschyn erklärt, wie das Projekt entstanden ist, warum es auf real gefilmte Szenen setzt und was es mit der psychologischen Selbstwirksamkeit zu tun hat.

    Viele Jugendliche empfinden herkömmliche Aufklärung als belehrend und lebensfern. LimitLab will stattdessen Partys simulieren und soziale Dynamiken erlebbar machen. Die Anwendung ist adaptiv, zeigt reale Konsequenzen und arbeitet mit positiven wie negativen Rollenvorbildern.

    Was sagen Jugendliche selbst über diese Erfahrung? In Fokusgruppen berichten sie von überraschend intensiven Erlebnissen, loben die Nähe zur Realität – kritisieren aber auch technische Hürden. Der Realismus ist Segen und Herausforderung zugleich: Eine Party fühlt sich nur echt an, wenn sie sich auch echt bewegt. Warum VR trotz einfacher Technik ein enormes Potenzial hat, wird in dieser Folge diskutiert.

    Erste Studien zeigen: VR allein bewirkt noch keine Wunder. Doch als Baustein im Gesamtkonzept – kombiniert mit pädagogischer Begleitung – kann sie wichtige Impulse setzen. In Australien ist das bereits Realität, in Deutschland steht man noch am Anfang. Wir sprechen über Studienlage, Schulsetting und den Balanceakt zwischen Innovation und Realisierbarkeit.

    VR ist nur ein erster Schritt – die Forschung denkt längst weiter. Ob Mixed Reality, KI-gestützte Szenarien oder interaktive Präventionsspiele – Gesundheitsförderung wird digitaler, immersiver, personalisierter. Robert Hrynyschyn blickt voraus und stellt die entscheidende Frage: Wie gelingt es uns, Technologie so einzusetzen, dass sie wirklich einen Unterschied macht?

    Timestamps
    00:01:17 Wie die VR-Hausparty funktioniert
    00:05:15 Entscheidungen & Rollenvorbilder in der Simulation
    00:08:00 Was Jugendliche über LimitLab sagen
    00:14:00 Erkenntnisse aus Australien & Deutschland
    00:17:19 Mixed Reality & neue Potenziale der Prävention

    Staff:
    Host: Rasmus Cloes
    Producer: Maren Emde
    Video Producer: Sebastian Budde

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    32 min
  • 036 - Prof. Dr. Kevin Dadaczynski: Fake News, KI & TikTok: Warum digitale Gesundheitskompetenz so wichtig ist
    Aug 31 2025

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    Wie können Kinder und Jugendliche lernen, Gesundheitsinformationen im Netz richtig zu bewerten? Und welche Verantwortung haben Systeme wie YouTube oder TikTok? Darüber diskutiert Host Rasmus Cloes mit Kevin Dadaczynski, Professor für Gesundheitserziehung an der Universität Potsdam.

    Die Digitalisierung verändert, wie wir über Gesundheit sprechen, lernen und handeln. Doch wie können wir in einer Welt voller Informationen den Überblick behalten – und die richtigen Entscheidungen treffen?

    Kevin Dadaczynski erforscht seit vielen Jahren, wie sich Gesundheitskompetenz in digitalen Umgebungen entwickelt. Im Gespräch mit Rasmus geht es um die Chancen und Risiken, die gerade Kinder und Jugendliche dabei erleben.

    Ob Social Media, Generative KI oder Gaming: Neue Technologien schaffen Möglichkeiten, bergen aber auch Gefahren. Wie können wir verhindern, dass falsche Informationen dominieren – und stattdessen sichere digitale Räume fördern?

    Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle von Schulen, Lehrkräften und Eltern: Sie alle können dazu beitragen, dass junge Menschen einen reflektierten Umgang mit Gesundheitsinformationen lernen.

    Und schließlich geht es um neue kreative Wege – von Gamification bis Social Listening – die zeigen, wie Public Health Forschung im digitalen Zeitalter neue Formen annimmt.

    Timestamps

    · 00:01 – Einstieg & Definition digitale Gesundheitskompetenz

    · 00:07 – Social Media, KI & die Informationsflut

    · 00:18 – Chancen & Risiken für Kinder und Jugendliche

    · 00:23 – Gamification & spielerische Ansätze

    · 00:32 – Ausblick: Regulation, Social Listening & Zukunft

    Staff:
    Host: Rasmus Cloes
    Producer: Maren Emde
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    35 min
  • 035 - Dr. Maximilian Schmidt: KI statt Mikroskop? Wie aisencia die Hautdiagnostik revolutionieren will
    Aug 17 2025

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    Zwischen Mikroskop und Machine Learning entsteht eine Technologie, die den Alltag in Laboren verändert – und Fragen zu Verantwortung, Regulierung und der Zukunft des Berufs aufwirft. In der neuen Folge des Digital Public Health Podcast spricht Host Rasmus Cloes mit Max Schmidt, einem Mitgründer von aisencia.

    Max wechselt aus der Industriemathematik in die Hautdiagnostik und erklärt, warum Pathologen oft wie vor 100 Jahren arbeiten und wie aisencia mit KI den Unterschied machen will. Dabei treffen zwei Welten aufeinander: jahrzehntelange medizinische Expertise und datengetriebene Technologie.

    Max beschreibt Rasmus den gesamten Prozess und wie optische Scanner den Einstieg in die digitale Analyse ermöglichen. Am Beispiel von weißem Hautkrebs wird deutlich, wie aus einem analogen Arbeitsablauf ein digital unterstützter Prozess wird, bei dem KI Veränderungen im Gewebe markiert und eine Vor-Diagnose liefert.

    Aus einer Promotion entsteht ein Startup

    Max berichtet, wie aisencia durch das EXIST-Programm gefördert wird, warum betriebswirtschaftliche Expertise im Team entscheidend ist und wie der Sprung vom Uni-Projekt in den Markt gelingt. Früh stellt sich die Frage, wie man technologische Innovationen in einem streng regulierten Umfeld zur Zulassung bringt. aisencia entscheidet sich strategisch, zunächst ein Laborinformationssystem zu entwickeln, bevor komplexere KI-Produkte auf den Markt kommen. Diese Vorgehensweise erleichtert regulatorische Prozesse und öffnet den Weg für internationale Märkte – Australien ist dabei besonders im Fokus, nicht zuletzt wegen der hohen Hautkrebsrate und der innovationsfreundlichen Zulassungspraxis.

    Die Zusammenarbeit mit Pathologen steht im Zentrum der Produktentwicklung. Fachkräftemangel und steigende Fallzahlen machen den Einsatz von KI immer wichtiger, doch die finale Diagnose bleibt beim Menschen. aisencia sieht die KI als Werkzeug, das Routineaufgaben beschleunigt und die Qualität erhöht, ohne die Verantwortung aus den Händen der Expert:innen zu nehmen.

    Timestamps:
    00:00:35 – Von der Mathematik in die Pathologie und warum KI hier gebraucht wird
    00:04:12 – Erster Anwendungsfall: Weißer Hautkrebs und der Weg zur digitalen Probe
    00:09:02 – Vom Uni-Projekt zum Startup mit EXIST-Förderung
    00:13:15 – Regulatorische Hürden und der strategische Markteintritt
    00:21:14 – Zusammenarbeit mit Pathologen, Chancen & Grenzen der KI


    Staff:
    Host: Rasmus Cloes
    Producer: Maren Emde
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    27 min
  • 034 - Dr. Irmhild Rogalla: Digitale Teilhabe: Warum Barrierefreiheit mehr ist als nur ein nettes Extra
    Jul 6 2025

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    Host Rasmus Cloes sprach für den Digital Public Health Podcast mit Dr. Irmhild Rogalla, Leiterin des Instituts für digitale Teilhabe an der Hochschule Bremen, über Lösungen für eine barrierefreie digitale Welt. Dafür müssten Entwickler:innen und Politik gemeinsam Verantwortung übernehmen.

    Digitale Teilhabe bedeutet für Irmhild, dass wirklich alle Menschen Zugang zum digitalen Leben haben — unabhängig von Einschränkungen. Es geht nicht nur um Webseiten, sondern vor allem um Software, Anwendungen und Systeme, die schon in der Entwicklung barrierefrei mitgedacht werden müssen.

    Im Gespräch wird klar, dass Open-Source-Software zwar große Chancen für mehr digitale Souveränität bietet, in Sachen Barrierefreiheit aber oft besonders schlecht abschneidet. Die freiwilligen Entwickler-Communities haben meist weder ausreichend Ressourcen noch das nötige Wissen, um digitale Inklusion umzusetzen.

    Viele Menschen mit Behinderungen müssen sich mit improvisierten Lösungen helfen, um digitale Tools überhaupt nutzen zu können. Diese Workarounds sind aber fehleranfällig, schnell veraltet und führen dazu, dass echte Teilhabe oft nur scheinbar erreicht wird. Irmhild kritisiert diesen Zustand deutlich.

    Obwohl es in Deutschland gesetzliche Vorgaben zur Barrierefreiheit gibt, bleiben diese in der Praxis oft schwach oder werden nicht durchgesetzt. Ohne verbindliche Standards und ein starkes gesellschaftliches Bewusstsein bleibt das Thema häufig ein „nice to have“ statt einer Selbstverständlichkeit.

    Irmhild betont, dass echte Inklusion nur dann gelingt, wenn Menschen mit und ohne Behinderungen sich begegnen und zusammenarbeiten. Erst durch persönlichen Austausch entsteht Verständnis dafür, wie dringend Barrierefreiheit gebraucht wird und warum sie von Anfang an mitgedacht werden muss.

    Timestamps

    [00:00:00] Digitale Teilhabe bedeutet Zugang für alle, unabhängig von Einschränkungen

    [00:03:06] Open-Source-Software: Chancen und große Barrieren bei der Inklusion

    [00:10:45] Improvisierte Workarounds statt nachhaltiger Barrierefreiheit

    [00:18:12] Schwache Gesetze und fehlendes gesellschaftliches Bewusstsein

    [00:25:02] Echte Inklusion braucht Begegnung und gemeinsames Gestalten

    Staff:
    Host: Rasmus Cloes
    Producer: Maren Emde
    Video Producer: Sebastian Budde

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    30 min