Épisodes

  • Verena Hein über Schmerz in der Kunst, die Verfassungsviertelstunde und über Dritte Orte
    Jul 2 2025

    „Wir wollen nicht belehren“, sagt Verena Hein. Die Kuratorin und Sammlungsleiterin der Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Pinakothek der Moderne hat zusammen mit ihrem Team eine Ausstellung auf Schloss Herrenchiemsee gestaltet, die dem Thema „Demokratie“ gewidmet ist. Die Ausflugsgäste, die das Schloss auf der Herreninsel besuchen, lernen hier Werke bedeutender Künstlerinnen und Künstler kennen, die sich mit demokratischen Werten in unterschiedlicher Form und aus unterschiedlichen Perspektiven auseinandersetzen. Dabei gilt es, möglichst viele Menschen mit dem Angebot zu erreichen und sie zum Nachdenken über die Demokratie anzuregen. Für Verena Hein ist das eine Herausforderung, der sie mit Optimismus und mit ihrer Leidenschaft für die Kunst begegnet.

    https://www.pinakothek.de/de/kunst-und-demokratie

    https://www.flux-munich.com/


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  • Daniel Grossmann über Konzertprogramme klassischer Orchester, über das Judentum und über den FC Bayern
    Jun 6 2025

    „Grundsätzlich glaube ich, dass es das nicht gibt, dass Menschen kein Interesse an Kultur haben“, sagt Daniel Grossmann. Seine Begeisterung für die Musik verbindet der Dirigent mit dem Anliegen, den Menschen jüdische Kultur nahezubringen. Dafür hat er im Jahr 2005 das JCOM (Jewish Chamber Orchestra Munich) gegründet. Gemeinsam mit den Musikerinnen und Musikern geht es ihm aber keineswegs nur darum, Musik jüdischer Komponistinnen und Komponisten aufzuführen. Workshops mit Kindern und Jugendlichen sind ebenso Teil der Arbeit wie Erklärvideos zu Begriffen aus der jüdischen Kultur oder Live-Musik zu Stummfilmen. Jedes Projekt von Daniel Grossmann basiert dabei auf einer konkreten Idee, die von ihm und seinem Orchester mit Professionalität und mit viel Herzblut realisiert wird. Darauf lässt sich die 20 Jahre währende Erfolgsgeschichte des Klangkörpers zurückführen.

    https://jcom.de/

    https://danielgrossmann.cargo.site/


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    15 min
  • Ruth Geiersberger über Schlüsselmomente, die Kunst als Handwerk und über das Beichten
    May 5 2025

    „Ich liebe es, mit Leichtigkeit schwere Themen anzugehen“, sagt Ruth Geiersberger. Für die Künstlerin und Performerin ist das Leben immer der größte Lehrmeister gewesen. Das hat auch ihren Ausbildungsweg geprägt: Körperarbeit, Stimme, Schauspiel, Improvisation. Aber eben auch Feldenkrais, Hospizbegleitung und Kranführerschein. Ihre vielfältigen Kenntnisse, Erfahrungen und Fähigkeiten fließen in ihre Arbeit ein, die sie als „Verrichtungen“ bezeichnet. Damit unterstreicht sie das Unprätentiöse aber auch das unbedingt Notwendige ihres Tuns. Ruth Geiersberger betreibt mit ihren künstlerischen Interventionen, Installationen und Performances eine Poetisierung des Alltags. Sie plädiert damit für einen anderen, einen kreativen Blick auf die Menschen und die Dinge um uns herum.

    https://www.verrichtungen.de/about


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  • Andrej Murašov über Partizanenkultur, über die Odyssee von Homer und über Bielefeld
    Apr 7 2025

    „Wir sollten mehr denn je auf unsere Sprache achten“, sagt Andrej Murašov. Der Autor und Rapper fordert einen achtsamen und zugleich kreativen Umgang mit der Sprache. Denn die gestaltet unsere Wirklichkeit entscheidend mit. In seinen Büchern und Rap-Songs erschafft er mit Worten ganz eigene Welten und erzählt Geschichten, die wiederum viel mit ihm selbst zu tun haben – als „Credibility“ wird das im Rap auf Neudeutsch bezeichnet. Und genau diese Art von Glaubwürdigkeit beweist Andrej Murašov auch in seinem gerade erschienenen zweiten Roman Der Himmel ist so laut. Darin schildert er die teils leidvollen Erfahrungen von vier Jugendlichen mit Migrationshintergrund und ihre schwierige Suche nach einer eigenen Identität.

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  • Christiane Böhnke-Geisse über Jazz, über Schwellenängste in der Neuen Musik und über Running-Schuhe von Adidas
    Mar 6 2025

    „Manchmal ist es so, dass sich abstrakte Kunst eher dem Verständnis entzieht“, sagt Christiane Böhnke-Geisse. So geht es der Musikveranstalterin öfter mal auch mit der zeitgenössischen Musik, für die sie sich am Spielort schwere reiter in München engagiert. Auf das Verstehen kommt es dabei gar nicht unbedingt an, ist sie überzeugt. Eher darauf, was die Klänge in den Menschen bewegen. Faszination hängt ohnehin nicht vom Verstehen ab. Die Komponistinnen und die Musiker der freien Szene in München haben in Christiane Böhnke-Geisse jedenfalls eine so erfahrene wie passionierte Fürsprecherin. Ursprünglich zur Krankenschwester ausgebildet, hat sie mit ihrem unermüdlichen Engagement, mit Ausdauer und mit Charme bereits den Jazzclub Unterfahrt zum internationalen Renommee geführt.


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  • Markus Stenger über Barrierefreiheit, Brad Pitt und den transformativen Wert von Architektur
    Feb 3 2025

    „Wir haben unfassbar über unsere Verhältnisse gelebt“, sagt Markus Stenger. Der Architekt legt in seiner Arbeit einen großen Wert auf Nachhaltigkeit. Das heißt für ihn nicht nur auf ökologisch sinnvolle Materialien zu achten. Es bedeutet vor allem, Bestehendes wertzuschätzen. Deshalb sieht Stenger seine Berufung nicht in der Verwirklichung großartiger Neubauten, sondern im Erhalten bereits existierender Gebäude. Indem er sie einer neuen Bestimmung zuführt, kehrt darin wieder Leben ein. So hat er kürzlich das stillgelegte Heizkraftwerk in Aubing zu einem Kulturort, dem Kunstkraftwerk Bergson umgebaut, an dem Musik, Kunst und Kulinarik eine inspirierende Verbindung eingehen.

    https://stenger2.de/


    https://bergson.com/event/vom-lost-place-zum-kulturmekka-ein-konzept-fuer-die-zukunft

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  • Isabell Zacharias über Nachhaltigkeit in der Kultur, über lebensrelevante Schulfächer und über das Wetter in Bayern
    Jan 2 2025

    „Man darf nicht Soziales und Kultur gegeneinander ausspielen“, sagt Isabell Zacharias. Die ehemalige Landtagsabgeordnete und derzeitige Geschäftsführerin des Werksviertels Mitte in München engagiert sich für eine Zukunft, in der Bildung und Kultur mit Aspekten wie Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit eine starke Verbindung eingehen. Auch um solche Anliegen möglichst zügig in die Tat umsetzen zu können, hat sie das politische Amt gegen den Job im Werksviertel getauscht. Dort wird das verbindende, gemeinschaftsstiftende Potenzial unterschiedlicher kultureller Aktivitäten und künstlerischer Sparten genutzt, um das alte Industriegelände in ein lebenswertes Stadtquartier für eine bunte Stadtgesellschaft zu verwandeln.

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  • Christina Kirchinger über Intimität, inspirierenden Kunstunterricht und über Schwerkraft
    Dec 3 2024

    „Farbe würde mich einfach überfordern“, sagt Christina Kirchinger. Die zarten Radierungen und Druckgrafiken der Künstlerin aus Regensburg sind durchgehend kleinformatig und schwarz-weiß. Sie entfaltet darin eine breite Palette an Grautönen, die sowohl feine Abstufungen als auch eindrucksvolle Kontraste erzeugt. Allerdings ist diese Art von Kunst so ziemlich das Gegenteil von dem, was man heute als „instagrammable“ bezeichnet. Christina Kirchingers Arbeiten sind ein Gegenentwurf zur lauten und hektischen Welt von heute, worin die öffentliche Aufmerksamkeit von allem aufgesogen wird, was bunt, grell und groß erscheint. Ihre subtilen Werke sind dabei alles andere als ausdruckslos oder gar eintönig. Sie laden die Betrachtenden dazu ein, die verborgene Dramatik sowie die Schönheit im scheinbar Unspektakulären aufzuspüren.

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